Studie der Uni Genf
Fast 40 Prozent leiden an Long-Covid

Müdigkeit, Geschmacks- oder Geruchsverlust, Atemnot. 39 Prozent haben in einer Genfer Studie angegeben, auch sieben Monate nach einer Corona-Erkrankung noch an den Folgen zu leiden.
Publiziert: 06.07.2021 um 14:17 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2021 um 14:45 Uhr
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Leicht bis mittelschwere Symptome: Vier von zehn Teilnehmenden einer Genfer Studie haben nach mehr als einem halben Jahr immer noch Beschwerden.
Foto: AFP

In einer Studie mit über 400 nicht-hospitalisierten, aber symptomatischen Corona-Patienten haben vier von zehn der Teilnehmenden noch sieben Monate nach der Diagnose von Symptomen berichtet. Obwohl diese leicht bis mittelschwer seien, beeinträchtigten sie dennoch die Lebensqualität, heisst es in einer Mitteilung des Universitätsspitals und der Universität Genf vom Dienstag.

Demnach berichteten 39 Prozent von den 410 Patientinnen und Patienten noch sieben Monate nach der Diagnose über Langzeitfolgen. Die häufigsten Symptome waren Müdigkeit (21 Prozent), Geschmacks- oder Geruchsverlust (17 Prozent), Atemnot (12 Prozent) sowie Kopfschmerzen (10 Prozent), wie die Genfer Forschenden im Fachmagazin «Annals of Internal Medicine» berichten.

Frauen häufiger betroffen

Diese Ergebnisse seien mit internationalen Studien vergleichbar. Aber es handle sich um eine der ersten ambulanten Längsschnittstudien mit einer so grossen Teilnehmerzahl, sagte Erstautor Mayssam Nehme vom Unispital Genf.

Er stellte mit seinem Team fest, dass die Inzidenz von Langzeitwirkungen einer Coronavirus-Infektion bei Frauen höher zu sein scheint als bei Männern, insbesondere bei Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Kopfschmerzen. Zudem litten diejenigen Personen mit höherer Wahrscheinlichkeit an Langzeitfolgen, die kurz nach der Erkrankung mehrere Covid-19-Symptome entwickelt hatten.

Symptome kommen und gehen

Überraschend ist gemäss der Mitteilung, dass die Symptome mit der Zeit kommen und gehen können. «Die Ursache dieser Schwankungen bleibt ungeklärt, ist aber Gegenstand verschiedener Hypothesen, die derzeit untersucht werden», so Nehme.

Die Autorinnen und Autoren merken an, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass die berichteten Symptome mit anderen Erkrankungen zusammenhingen, die in den Monaten nach der Diagnose aufgetreten seien. Um das gesamte Spektrum von Long-Covid abzubilden, sollten zudem auch asymptomatisch Infizierte in die Analysen einfliessen. (SDA)

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