Jetzt kommt es schon zu Ausschreitungen in Lausanne
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Echo auf Unruhen in Frankreich:Jetzt kommt es schon zu Ausschreitungen in Lausanne

Laden von Toto Morand (60) wurde in Lausanner Nahel-Krawallnacht beschädigt
«Total bescheuert, sie verschwenden ihr Leben»

In Lausanne haben sich am Samstagabend rund 100 Jugendliche, inspiriert durch die Unruhen in Frankreich, versammelt und Sachbeschädigungen an Geschäften verursacht. Sieben Personen wurden festgenommen.
Publiziert: 02.07.2023 um 12:52 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2023 um 15:30 Uhr
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Am Samstagabend ist es in Lausanne zu einigen wüsten Szenen gekommen. Jugendliche schlugen Schaufensterscheiben ein und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Die Jugend-Krawalle in Frankreich, die sich am Tod von Nahel M.* (†17) entzündeten, versetzen das Land in Aufregung. Nun scheinen die Proteste in die Schweiz übergeschwappt zu sein.

Am Samstagabend ist es in der Innenstadt von Lausanne VD zu einigen wüsten Szenen gekommen. Rund 100 Jugendliche versammelten sich im Flon-Quartier. In sozialen Netzwerken wie Snapchat oder TikTok war im Vorfeld zu den Protesten aufgerufen worden.

Polizisten mit Pflastersteinen und Molotowcocktails beworfen

Bereits am frühen Abend artete die Situation zum ersten Mal aus. Mehrere Schaufensterscheiben wurden eingeschlagen und die Eingangstür eines grossen Einzelhandelsgeschäfts zertrümmert.

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Im Verlauf des Abends und der Nacht waren rund 50 Beamte der Lausanner Stadtpolizei, der Waadtländer Kantonspolizei und weiterer Gemeindepolizeien im Einsatz.

Mehrmals mussten die Beamten vermummte Jugendliche auseinander treiben, die sie mit Pflastersteinen bewarfen. Ein Polizist wurde mit einem Molotowcocktail attackiert. Es wurde aber kein Mitglied der Ordnungskräfte verletzt.

«Es handelt sich um organisierte Versuche, Geschäfte zu plündern, die durch nichts zu entschuldigen sind», sagt Pierre Antoine Hildbrand am Sonntag, der in Lausanne für die Polizei zuständige Stadtrat. Er verurteilte die Taten «aufs Schärfste».

«Sie verschwenden ihr Leben»

Toto Morand (60), Besitzer des Schuhgeschäfts Pomp it Up, welches ebenfalls beschädigt wurde, schätzt den Schaden auf mehrere Tausend Franken.

«Zum Glück ist es niemandem gelungen, in den Laden einzudringen, denn wenn sie angefangen hätten hier alles zu verwüsten, wäre das viel schlimmer gewesen», sagt er gegenüber «Le Temps».

Trotz allem behält Morand einen kühlen Kopf. «Das sind Kinder. Ich bin nicht wirklich sauer auf sie. Es tut mir fast leid, ich würde gerne mit ihnen diskutieren, denn es ist total bescheuert, wenn sie so handeln. Sie verschwenden ihr Leben.»

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Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen

Insgesamt wurden während der Krawalle sieben Personen verhaftet. Darunter drei Mädchen und drei Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren. Als einziger Volljähriger wurde ein 24-jähriger Schweizer festgenommen.

Am frühen Sonntagmorgen war von der Krawall-Nacht nur noch wenig zu sehen. Einige kaputte Türen und Scheiben sind inzwischen mit Holzbrettern abgedeckt worden.

Die Kriminalpolizei Lausanne führt nun unter der Leitung der Staatsanwaltschaft und des Jugendgerichts des Kanton Waadt eine Untersuchung durch, um die genauen Fakten und die Beteiligung der einzelnen festgenommenen Personen zu ermitteln. (ced)

* Name bekannt

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