Passanten flüchten vor Tränengas-Wolke
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Ausschreitungen in Marseille:Passanten flüchten vor Tränengas-Wolke

Deutschland und Österreich dagegen warnen
Schweiz sieht noch keinen Grund für aktualisierte Frankreich-Reisehinweise

Deutschland und Österreich warnen vor Reisen nach Frankreich. Die Schweizer Behörden dagegen sehen noch keinen Grund dafür, mit aktuellen Reisehinweisen auf die gewalttätigen Proteste in vielen Städten Frankreichs einzugehen. Die entsprechende EDA-Seite ist veraltet.
Publiziert: 02.07.2023 um 03:50 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2023 um 06:30 Uhr
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Ein ausbrennendes Buswrack in Nanterre. Seit Tagen herrscht in vielen französischen Grossstädten Angst und Gewalt.
Foto: KEYSTONE

Aufruhr in der Nation von «Liberté, Egalité, Fraternité» – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Frankreich wird seit Tagen von gewalttätigen Protesten erschüttert. Zehntausende Polizisten stehen im Einsatz, weit über 1000 Personen wurden verhaftet. Plünderungen, Sachbeschädigungen – die Schäden sind enorm. Randalierer plünderten selbst eine Waffenkammer in Marseille, wonach die Uniformierten nur noch mit gepanzerten Fahrzeugen, Helikoptern und Spezialtruppen im Einsatz standen.

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In der Banlieue von Paris, in der Ile de France und anderen französischen Grossstädten herrschen Aggression und Gewalt. Am späten Samstag wurde auch die weltberühmte Pariser Einkaufsmeile Champs Élysées von einem grossen Polizeiaufgebot unter Einsatz von Tränengas geräumt. Zudem sind beliebte Ferienorte im Land betroffen, etwa Marseille, Lyon, Pau, Toulouse, Aubervillier, Strassburg, Montigny-le-Bretonneux, Bordeaux und Lille. Selbst in französischen Überseegebieten wie Guadeloupe und auf der beliebten Karibik-Insel Martinique soll sich Unmut regen. Präsident Emmanuel Macron (45) musste angesichts der instabilen Lage seine Deutschlandreise verschieben.

Reisen und Ferien absagen?

Ist es noch sicher, ins Frankreich des Ausnahmezustandes und teils nächtlicher Ausgangssperren zu reisen? Die Schweizer Behörden sehen offenbar noch keinen Anlass zur Sorge. Deutschland und Österreich warnen ausdrücklich vor Reisen nach Frankreich. Der Bund dagegen sieht anscheinend keinen Grund, die Reisehinweise für unser westliches Nachbarland zu aktualisieren.

Auf der sichtlich veralteten Reisehinweise-Onlineseite des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) heisst es – Stand Sonntagfrüh – lediglich: «Das Land ist stabil. In Paris und anderen Grossstädten sind Demonstrationen häufig.» Demonstrationen seien zu meiden und Anweisungen der lokalen Behörden zu erfolgen.

Hier stecken Demonstranten einen Container in Brand
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Deutsche und Österreicher sind aktueller

Das EDA hebt ausdrücklich hervor: «Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.» Was unsere Nachbarn Deutschland und Österreich auch gemacht haben. Das deutsche Auswärtige Amt geht aktuell und im Detail auf «Gewalttätige Ausschreitungen im Grossraum Paris und anderen Städten» ein.

Verhängte nächtliche Ausgangssperren werden aufgezählt, mit ausdrücklichen Warnungen: Erwähnte Krawallgebiete seien «weiträumig zu meiden»: «Kalkulieren Sie je nach Reiseziel deutliche Einschränkungen bei Ihrer Programmgestaltung ein, vor allem in den Abend- und Nachtstunden.»

Auch die Österreicher warnen: «Aufgrund von Ausschreitungen ausgehend von Nanterre ist die Sicherheitslage in der Île-de-France und anderen französischen Grossstädten derzeit instabil. Reisen in die Vorstadtviertel um Paris sollten gemieden werden.» (kes)

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