Darum gehts
- IOM streicht weitere 200 Stellen aufgrund von US-Kürzungen bei Auslandshilfen
- Nahrungsmittelhilfe in Myanmar wegen Finanzierungsengpässen drastisch reduziert
- Über 15 Millionen Menschen in Myanmar können sich nicht angemessen ernähren
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) muss wegen der Kürzung der US-Auslandshilfen 200 weitere Stellen streichen. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus dem Umfeld der IOM erfuhr, werden mindestens 20 Prozent der derzeit mehr als 1000 Beschäftigten am Hauptsitz der UN-Organisation in Genf von dem Stellenabbau betroffen sein. Die IOM bestätigte diese Angaben auf Nachfrage zunächst nicht. Ein Sprecher sagte jedoch, die Organisation arbeite derzeit an «notwendigen Anpassungen», vor allem bei der «Reduzierung von Personal».
Nach den massiven Kürzungen bei den US-Entwicklungshilfen und den Beiträgen zu UN-Organisationen durch die neue US-Regierung von Präsident Donald Trump (78) hatte die IOM erst vor gut einem Monat 3000 ihrer weltweit damals 22'000 Beschäftigten entlassen. Vor dem Einfrieren der Hilfen waren die USA der grösste Geldgeber der IOM.
Millionen leiden in Myanmar Hunger
Am Freitag kündigte auch das Welternährungsprogramm (WFP) an, seine Unterstützung für notleidende Menschen in Myanmar drastisch herunterzufahren. «Mehr als eine Million Menschen werden aufgrund kritischer Finanzierungsengpässe ab April von der lebensrettenden Nahrungsmittelhilfe des WFP abgeschnitten sein», teilte die UN-Organisation mit.
Die Kürzungen kommen demnach zu einem Zeitpunkt, an dem immer mehr Menschen in Myanmar vertrieben werden und daher auf Hilfe angewiesen sind. Laut WFP können sich in dem ostasiatischen Land mehr als 15 Millionen Menschen nicht angemessenen ernähren. Mehr als zwei Millionen leiden demnach unter akutem Hunger.
Wann herrscht in Myanmar wieder Frieden?
Die Kürzungen seien nötig, da «sehr viele verschiedene Geber unseren Bedarf nicht decken konnten», sagte der WFP-Direktor für Myanmar, Michael Dunford, AFP. Die USA seien einer, aber nicht der einzige dieser Geldgeber.
Uno-Generalsekretär Antonio Guterres (75) sagte derweil bei einem Treffen mit Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch, die Vereinten Nationen würden «alles» tun, damit die Lebensmittelhilfen für die Flüchtlinge nicht gekürzt würden. Er warnte vor noch grösserem Leid und noch mehr Toten und forderte die Wiederherstellung von Frieden in Myanmar.
Das Militär in Myanmar hatte 2021 die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi (79) gestürzt und liefert sich seither Kämpfe mit pro-demokratischen Widerstandskämpfern und bewaffneten Gruppen ethnischer Minderheiten. Hunderttausende Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya flohen ins benachbarte Bangladesch. In Myanmar wurden laut UNO mehr als 3,5 Millionen Menschen vertrieben. Die Organisation rechnet damit, dass deren Zahl weiter steigt.