Am 21. Mai fielen in einer Genfer Bar mehrere Schüsse. Dabei wurde ein Mitglied einer Rockerbande zwischen den Beinen verletzt. Welche Rockergruppen an der Schiesserei beteiligt waren, lässt die Staatsanwaltschaft offen. Medienberichte, wonach die Hells Angels und die Bandidos aufeinander losgingen, wurde offiziell nicht bestätigt.
Fest steht bisher nur, dass seit der Schiesserei vier Männer festgenommen wurden. Sie werden voraussichtlich ähnlich wie im Berner Rocker-Prozess wegen Raufhandels, Gefährdung des Lebens und im Falle der beiden Schützen wegen versuchter Tötung angeklagt werden.
Einer der mutmasslichen Schützen wurde am späten Donnerstagabend festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Es handelt sich um einen 30-jährigen Mann, der noch am Freitag von der Polizei und der Staatsanwaltschaft befragt werden sollte. Drei Personen im Alter von 29, 49 und 60 Jahren wurden bereits kurz nach der Tat in Untersuchungshaft genommen, insbesondere wegen Flucht- und Kollusionsgefahr.
Mutmasslicher Schütze ist bekanntes Bandidos-Mitglied
Wie die «Tribune de Genève» berichtet, befand sich unter den Schützen auch ein Bandidos-Rocker. Kein Unbekannter. Bei ihm stellt sich die Frage, wieso er überhaupt auf freiem Fuss war. Gegen ihn läuft ein Verfahren wegen Mordes.
Im April 2019 erstach er in der französischen Stadt Annemasse einen Mann (†27) mit einem Messer. Offenbar wollte der Bandido in der Wohnung des Opfers eine Drogenlieferung abholen. Doch die Übergabe ging schief, worauf der Biker sein Messer zückte und dem Opfer mehrfach in den Bauch stach. Anschliessend trug er den Mann auf die Strasse, wo dieser seinen Verletzungen erlag. (chs/SDA)