Am Wochenende schockte die Nachricht von der britischen Coronavirus-Mutation. Für die Engländer folgt am Montag sogleich der nächste Negativ-Knaller: Einreisesperre in die Schweiz. Quarantäne für alle, die seit dem 14. Dezember hergekommen sind.
Im Fokus: der Briten-Hotspot Verbier VS. Das Ski-Dorf im Wallis ist ein beliebtes Ferienziel der Engländer.
BLICK ist vor Ort. Die neusten Bundesratsbeschlüsse sind nur vermeintlich eine Schreckensnachricht für alle Engländer in Verbier. Denn die Touristen von der Insel gehen locker damit um. Von den neusten Quarantäne-Massnahmen erfahren die meisten erst durch BLICK.
Briten sind da – nicht alle wollen mit BLICK reden
Zwischen 15 und 16 Uhr ist Rushhour. Die Menschen strömen aus dem Skigebiet hinunter zur Gondelstation. Es wird kontrolliert, ob die Maskenpflicht eingehalten wird.
Die Briten sind da. Hörbar. Nicht alle Engländer haben Lust, mit BLICK zu sprechen. Haben sie Angst, weil einige von ihnen in Quarantäne sitzen müssten?
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Sarah (42) aus London wartet bei der Gondelstation auf den Shuttlebus. Von den neusten Massnahmen des Bundesrats wusste sie noch nichts. Sie traf am Sonntag in Verbier ein. Und müsste in Quarantäne sein.
Die Touristin meint, dass die mutierte Form des Virus bald überall sein wird. Zudem glaubt sie: «Ich denke nicht, dass die Mutation in London entstanden ist.»
Harriet (23) aus Portsmouth und Jess (21) aus London machen in Verbier Langzeitferien, mehrere Monate. «Wir haben nicht viel von dieser Mutation in Grossbritannien mitgekriegt. Denn wir sind ja schon eine Weile hier. Aber wir hörten, dass die Mutation eine Menge Probleme im Vereinigten Königreich anrichtet.»
«Die Bars hier sind ja offen»
Es beginnt zu schneien. Wunderbare Wintersport-Idylle. Chalets, Weihnachtsbeleuchtung. Der Londoner Xan Kenlock (18) sagt, dass er nicht nach Hause könne. «Ich wollte diesen Dienstag nach Hause gehen. Doch mein Flug wurde annulliert.» Traurig sei er nicht, sagt der Teenager. «Wir sind im schönen Verbier. Und es schneit.» Und: «Die Bars hier in Verbier sind ja offen, wir können uns glücklich schätzen.»
Es dämmert. Nach dem Skifahren ist vor dem Besäufnis. In einer Après-Ski-Bar in der Nähe der Gondelstation feiern junge Engländer. Callum (18) ist am 17. Dezember in Verbier angekommen. Flog er also an diesem oder am Tag zuvor in England ab, müsste er sich jetzt in Quarantäne befinden. Ist er nicht. Wenn man sich an Social Distancing halte und draussen in den Bergen sei, laufe dies aber aufs Gleiche hinaus, meint er.
Von der Corona-Mutation habe er gehört. Er sei aber kein Experte auf dem Gebiet. Angst habe er auch nicht.
Corona normal – Corona mutiert. Die Briten kann nichts vom Feiern abhalten.