Seit Donnerstag sind die mittlerweile berüchtigten Zermatter Beizer Andreas und Nelly A.* sowie ihr Sohn Ivan A.* wieder auf freiem Fuss, nachdem das Zwangsmassnahmengericht in Sitten einen Antrag auf Untersuchungshaft für die Corona-Skeptiker abgelehnt hatte.
In der Walliserkanne brennt nun bereits wieder Licht. Auch die von den Behörden vor dem Lokal deponierten Beton-Blöcke, die einen Betrieb nach der angeordneten Schliessung verunmöglichen sollten, sind weg. Geht nun das Theater im Bergort wieder von vorne los?
«Wir werden die Rechtsstaatlichkeit durchsetzen»
Mindestens bis zum 12. November muss die Skeptiker-Beiz per Beschluss der kantonalen Behörden geschlossen bleiben. Unter der Führung der Familie A. wird die Walliserkanne aber auch danach die Türen nicht wieder öffnen können. Denn dafür fehlen den Wirten jetzt nämlich die nötigen Papiere. «Die Gemeinde hat den Wirtsleuten das Wirtepatent auf unbestimmte Zeit entzogen», sagt Frédéric Favre, Vorsteher des Walliser Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, zu Blick.
Die Situation werde derzeit analysiert. Darum sei noch unklar, ob und wann die Walliserkanne wieder geöffnet werden kann. Sollten sich die Beizer aber erneut über die Schliessung hinwegsetzen und unerlaubt Gäste bedienen, kündigt Favre hartes Durchgreifen an. «Wir werden die Rechtsstaatlichkeit durchsetzen.»
Behörden prüfen weitere Massnahmen
Bei den Behörden setzt man nun aber zuerst auf die Vernunft der Beizer-Familie. «Wir hoffen, dass die Besitzer des Restaurants nun die Entscheidungen der Behörden respektieren werden. Ist dies nicht der Fall, stehen uns verschiedene Mitteln zur Verfügung», sagt Favre weiter.
Bereits am Tag der Freilassung von Andreas, Nelly und Ivan A. sassen auf Terrasse der Walliserkanne wieder Menschen. Bedient wurden sie aber nicht, sondern hatten ihr eigenes Picknick mitgebracht. Wenig später wurden sie dann von den Tischen verscheucht.
Reden wollte bisher niemand von den drei vorübergehend festgenommenen Beizer-Rebellen. Einzig Patrik A., der zweite Sohn der Familie A., der sich gemäss eigener Aussage seit rund einem Monat im Ausland aufhalte, sagte gegenüber Blick: «Ich habe keine Ahnung, was läuft.» Mit Bezug auf seine Familie fügt er aber noch an: «Ich bin froh, wurden sie entlassen.» (cat/dus)
* Namen der Redaktion bekannt
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