Wegen eines starken Anstiegs von Covid-19-Fällen ist die Situation am Lausanner Universitätsspital (CHUV) mittlerweile besorgniserregend, wie Direktor Philippe Eckert sagt. Das Spital will kommende Woche zusätzliche Intensivpflegeplätze in Betrieb nehmen.
«Das Spital ist voll», sagte Eckert im am Samstag veröffentlichten Interview mit der Westschweizer Zeitung «24 Heures». Hinzu komme, dass gewisse Pflegende wegen Erschöpfung nicht zur Arbeit kommen könnten. Einige seien auch selbst an Covid-19 erkrankt.
Seit mehreren Tagen würden Patienten in andere Westschweizer Spitäler und Kliniken verlegt, sagte Eckert. Nicht möglich seien Verlegungen in Spitäler ennet der Saane. Die Deutschschweiz sei völlig «überschwemmt», so der CHUV-Direktor.
20 Pflegekräfte haben gekündigt
Am CHUV werden seit der laufenden Woche chirurgische Eingriffe verschoben, wie Eckert berichtete. Es gehe um Verschiebungen, die das Leben oder die Lebensqualität der Patienten nicht gefährdeten. Alle dringenden Operationen würden durchgeführt.
In anderen Spitälern sieht es zurzeit nicht wirklich besser aus. «Die aktuelle Lage zeigt sich angespannt wie noch nie», sagte Boris Rauscher, Mediensprecher vom Kantonsspital Aarau (KSA), diese Woche zu Blick. Rund 20 Pflegefachkräfte hätten in den vergangenen Wochen aufgrund der schwierigen Situation gekündigt, viele von ihnen würden gar die Branche wechseln.
Petra Salomon (50), Leitende Ärztin auf der Intensivpflegestation (IPS) im Spital Emmental in Burgdorf BE, sagte beim Besuch von Blick: «Wir sind ausgelastet. Die Lage ist wie immer während der Wintersaison: intensiv.» (SDA/jmh)