Vom Corona-Hotspot zum Touristen-Mekka
Verbier wird von Briten und Franzosen überrannt

Während der Tourismus vor allem in Schweizer Städten massiv einbricht, freut sich ein Bergdorf: Verbier VS. Denn Briten und Franzosen stürmen den Skiort zum Überwintern – und Ferien machen. Und das, obwohl Verbier zu Beginn der Pandemie Corona-Hotspot war.
Publiziert: 08.12.2020 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2020 um 22:18 Uhr
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In Verbier VS ist bereits Hochbetrieb. Die Polizei versucht, die Einhaltung der Schutzkonzepte zum Skifahren zu gewährleisten.
Foto: Keystone

Verbier VS ist gut besucht, sehr gut sogar. Laut den Tamedia-Zeitungen kamen allein letztes Wochenende bis zu 25'000 Touristen in das Bergdorf. Das Skiparadies, das sich zu Beginn der Corona-Pandemie zum Corona-Hotspot entwickelte, wird jetzt von Tausenden britischen und französischen Touristen besucht.

Inmitten der zweiten Corona-Welle herrschen in Verbier Besuchszahlen wie sonst nur in der Hochsaison. Rund die Hälfte der insgesamt 50'000 Gästebetten sollen laut der Zeitung besetzt sein. Und das, obwohl Bars und Restaurants noch bis zum 13. Dezember geschlossen sind.

Franzosen kommen jetzt schon

Es sind vor allem Franzosen, die aktuell in Verbier sind. Ami Oreiller vom Hotel Les Chamois sagt zu Tamedia, er habe noch nie so viele Franzosen beherbergt. «Deren Skigebiete sind geschlossen, und bevor Präsident Emmanuel Macron seine Landsleute fürs Skifahren im Ausland mit Strafen belegt, packen sie die Chance, im Ausland noch einmal Ski zu fahren», sagt er.

Und auch Tausende Briten kommen zum Überwintern ins Wallis. Sie seien vor den harten Corona-Massnahmen in ihrer Heimat geflohen. Nun bewohnen sie Chalets in Verbier für mehrere Monate. Gemäss Schätzungen der Gemeinde zählte man in den letzten Wochen rund 15'000 Einwohner. In den Vorjahren seien es um dieselbe Zeit rund 8000 Einwohner gewesen.

Kritik aus dem Ausland

Doch die Touristen-Überschwemmung bereitet auch Sorge. Noch im März wollten Walliser Ärzte ganz Verbier wegen Corona unter Quarantäne stellen. Der Bundesrat willigte damals nicht ein. Nun zeigen Bilder aus Skigebieten immer wieder, wie Menschen in Gondeln dicht gedrängt stehen.

Zahlreiche Skigebiete rüsten sich dagegen jetzt mit unterschiedlichen Schutzkonzepten. Aus dem Ausland hagelt es derweil Kritik, dass die Schweizer Skipisten während der Corona-Pandemie offenbleiben. (euc)

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