Nichts geht mehr auf der Via Al Sasso Grande in Gudo TI. In der Nacht auf Mittwoch lösten sich einige Hundert Meter oberhalb im Waldhang 1500 Kubikmeter Geröll, Erde und Holz. Der zähe Schlamm- und Geröllstrom schob sich mehrere Hundert Meter talwärts, begrub schliesslich auf einer Breite von rund 50 Metern die Bergstrasse unter sich. Diese ist seitdem gesperrt.
1500 Kubikmeter Geröll lösten sich vom Berg
Steinmassen gerieten zudem auf die Überdachung eines Autoabstellplatzes. Unter der Last kollabierte der Holzbau und zerdrückte einen Kleinwagen. Der schwarze BMW wurde stark beschädigt. Glücklicherweise blieb die Villa vom Erdrutsch verschont. Vorerst. Denn noch ist die Gefahr nicht gebannt.
Wegen anhaltender Regenfälle bewegt sich die Erde am Hang weiter.
Es drohen weitere Abgänge. Neun Personen wurden von der Via Al Sasso Grande evakuiert. Drei Häuser könnten von weiteren Geröllmassen überrollt werden und dürfen vorerst nicht mehr betreten werden.
Am Nachmittag mussten die Bergungsarbeiten wegen der starken Niederschläge abgebrochen werden.
Fahrbahn der A2 erneut wegen Erdrutsch gesperrt
Im Südtessin meldet die Polizei erneut Erdrutsche und Überflutungen. Die Kantonsstrassen zwischen Paradiso und Melide und zwischen Castagnola und dem Grenzübergang von Gandria wurden wegen Schlammlawinen für den Verkehr gesperrt. In Gandria wurde der Fährbetrieb verstärkt.
Auch bei Bissone rutschte am Mittwochmorgen erneut der Berg und blockierte die Fahrbahn der A2 in Richtung Norden. Der Verkehr wurde auf die Gegenfahrbahn umgeleitet. Es kam zu kilometerlangen Staus. Geduld brauchten auch die Pendler am Grenzübergang in Brissago. Weil auch hier der Berg rutschte, kam es zu Verkehrsbehinderungen.