Unwetter am Wochenende
Bund ruft Gefahrenstufe 3 für Alpennordseite aus

Spätestens am Samstagabend ziehen wieder heftige Gewitter übers Land. Praktisch für die gesamte Alpennordseite hat der Bund eine Gefahrenwarnung herausgegeben.
Publiziert: 23.07.2021 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2021 um 09:31 Uhr
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Für fast die gesamte Alpennordseite wurde die Gefahrenstufe 3 ausgerufen.
Foto: Twitter / Meteoschweiz

Seit Tagen warnen die Meteorologen: Am Wochenende wirds in der Schweiz wieder stürmisch!

Spätestens am Samstagabend erreicht uns aus Westen eine Front aus Gewittern, Starkregen, starken Winden und teilweise sogar Hagel. Nach den Dauerniederschlägen und den Überschwemmungen der letzten Woche bleibt damit die Situation in vielen Gewässern des Landes angespannt.

Wo genau sich die Front in den kommenden Tagen entladen wird, bleibt schwierig zu prognostizieren. Während Regionen stark betroffen sein können, dürften andere Gebiete fast vollständig verschont werden.

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Weiterhin Hochwassergefahr

Der Bund hat nun kurzerhand für praktisch die gesamte Alpennordseite eine Warnung herausgegeben. Wegen heftiger Gewitter wurde die Gefahrenstufe 3 von 4 ausgerufen. «Die Gefahr von Starkregen und Gewittern nimmt im Laufe des Samstags markant zu», heisst es in einer Mitteilung von Meteoschweiz vom Freitag.

Die Pegel dürften erneut steigen, wieder sind Überschwemmungen zu erwarten. Weiterhin grosse Hochwassergefahr der zweithöchsten Stufe 4 herrscht gemäss Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Neuenburger- und Bielersee sowie an der Aare unterhalb vom Bielersee. Beim Murtensee, dem Zihlkanal und am Canal de la Broye besteht noch erhebliche Hochwassergefahr 3.

Abflussmenge aus Bielersee wird nicht erhöht

Die Stadt Biel hatte den Kanton Bern um eine Steigerung der Abflussmenge ersucht und akzeptiere den Verzicht nach einer Aussprache, teilten die Berner Bau- und Verkehrsdirektion und die Stadt Biel am Freitag gemeinsam mit.

Derzeit strömen 750 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem Bielersee in die Aare. Trotzdem sinkt der Seepegel nur langsam. Ein Grund dafür ist laut Behörden der hohe Abfluss aus dem Neuenburgersee in den Bielersee. Diese Wassermassen seien in der akuten Phase des Hochwassers umgekehrt vom Bielersee in den Neuenburgersee geflossen. Damit wurde die Region Biel vor noch höheren Wasserständen bewahrt. Die für das Wochenende angekündigten Gewitter könnten jedoch zu einem kurzfristigen Wiederanstieg des Bielersees führen.

Angesichts der für das Wochenende erwarteten Gewitter bleibt die Berner Seepolizei in erhöhter Bereitschaft. Die Bevölkerung wird beim ab Samstag teilweise wieder erlaubten Baden und der Schifffahrt zu grösster Vorsicht aufgerufen.

«Es wird mit Rutschungen und Hangmuren gerechnet»

Weniger kritisch ist es am Bodensee, Genfersee, Vierwaldstättersee und Zürichsee (mässige Gefahr, Stufe 2). Auch für die Aare von Mündung Emme bis Mündung Rhein, Rhein von Bodensee bis Mündung Thur, Rhone von Genfersee bis Chancy gilt Gefahrenstufe 2.

Neben ansteigenden Gewässerpegeln weisen die Behörden auch auf mögliche Landschaftsschäden hin. «Bei grossen Regensummen und hohen Niederschlagsintensitäten wird in den betroffenen Gebieten mit lokalen spontanen Rutschungen und Hangmuren gerechnet.»

Das bedeuten die Gefahrenstufen des Bundes

Naturgefahren werden in der Schweiz auf einer Skala von 1 bis 5 dargestellt. Der Bund definiert die Stärke und das Ausmass eines Ereignisses anhand dieser Stufen:

1 (grün): Keine oder geringe Gefahr, das Wetter bleibt voraussichtlich innerhalb des üblichen Rahmes für die Jahreszeit.

2 (gelb): Mässige Gefahr, es wird eine gefährliche Wetterentwicklung erwartet, sie sollte aber nicht aussergewöhnlich intensiv ausfallen.

3 (orange): Erhebliche Gefahr, es wird eine gefährliche Wetterentwicklung erwartet, sie soll intensiver als üblich ausfallen.

4 (rot): Grosse Gefahr, es wird eine gefährliche Wetterentwicklung erwartet von ungewöhnlicher Stärke.

5 (dunkelrot): Sehr grosse Gefahr, es wird eine gefährliche Wetterentwicklung erwartet von ausserordentlicher grosser Intensität.

Aufgepasst: Die letzte Stufe 5 existiert nicht für Gewitter- und Hitzewarnungen: Bei diesen Naturgefahren ist 4 die höchste Warnstufe.


Naturgefahren werden in der Schweiz auf einer Skala von 1 bis 5 dargestellt. Der Bund definiert die Stärke und das Ausmass eines Ereignisses anhand dieser Stufen:

1 (grün): Keine oder geringe Gefahr, das Wetter bleibt voraussichtlich innerhalb des üblichen Rahmes für die Jahreszeit.

2 (gelb): Mässige Gefahr, es wird eine gefährliche Wetterentwicklung erwartet, sie sollte aber nicht aussergewöhnlich intensiv ausfallen.

3 (orange): Erhebliche Gefahr, es wird eine gefährliche Wetterentwicklung erwartet, sie soll intensiver als üblich ausfallen.

4 (rot): Grosse Gefahr, es wird eine gefährliche Wetterentwicklung erwartet von ungewöhnlicher Stärke.

5 (dunkelrot): Sehr grosse Gefahr, es wird eine gefährliche Wetterentwicklung erwartet von ausserordentlicher grosser Intensität.

Aufgepasst: Die letzte Stufe 5 existiert nicht für Gewitter- und Hitzewarnungen: Bei diesen Naturgefahren ist 4 die höchste Warnstufe.


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