Schweizer Gemeinden und Städte reagieren auf die drohende Energiekrise: Sie haben verschiedene Massnahmen getroffen, um den Energieverbrauch zu drosseln. So senken einige etwa die Raumtemperatur in Büros oder Liegenschaften, stellen das Warmwasser ab oder dimmen die Strassenbeleuchtungen.
Eine weitere öffentlichkeitswirksame Massnahme ist der Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung. Doch: Das Thema ist vielerorts emotional und umstritten – vielleicht, weil das Bundesamt für Energie dieses Thema in seinen Sparempfehlungen bisher nicht explizit erwähnt. Während einige Gemeinden sich entschieden haben, dieses Jahr auf die festliche Beleuchtung in ihren Strassen und Zentren zu verzichten, halten andere an der Tradition fest, jedoch mit Auflagen. Und es gibt Städte und Gemeinden, die ganz auf Auflagen verzichten.
«In Krisen braucht es Normalität»
Zum Beispiel Rehetobel AR. Auf die wenigen Weihnachtsdekorationen und beleuchteten Christbäume, an denen man sich in den letzten Jahren habe erfreuen dürfen, möchte man nicht verzichten, heisst es in der Oktober-Ausgabe des Gemeindeblatts. Allfällige Einsparungen würden als gering eingeschätzt.
Ähnlich sieht das der Gemeinderat von Linden BE. Weihnachten sei eine besinnliche und friedliche Zeit. Gerade in Anbetracht der Krisen in der Welt erscheine es wichtig, dieser Zeit mit einer bewussten Normalität zu begegnen, äussert er sich im Internetportal Bern-Ost. Die Weihnachtsbeleuchtung verbrauche in der Nacht bei zwölf Stunden Brenndauer etwa sechs Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: Ein Backofen braucht durchschnittlich eine Kilowattstunde Strom pro Stunde. Mit ähnlichen Begründungen halten auch die Walliser Tourismusdestinationen Zermatt und Leukerbad an ihren Weihnachtsbeleuchtungen fest.
Kompromiss: verkürzte Brenndauer
Einen Mittelweg gefunden hat ein Grossteil der Gemeinden in der Schweiz. Zum Beispiel Reinach BL: Die Gemeinde verbietet Weihnachtsbeleuchtungen zwar in den Innenräumen der Gemeinde, also in Primarschulen und Kindergärten. Dennoch wird sie ihren Einwohnenden eine öffentliche Weihnachtsbeleuchtung bieten. Die Beleuchtungszeiten werden aber auf den Zeitraum von 17 bis 22 Uhr reduziert. Auch in Fiesch VS hat man sich auf einen Kompromiss geeinigt. Dort leuchtet die Weihnachtsbeleuchtung nur während des dreitägigen Adventsmarkts.
Die Städte Bern und Zürich haben ebenfalls einen Mittelweg gewählt. In Bern wird die Weihnachtsbeleuchtung jeweils um 22 Uhr ausgeschaltet. Insgesamt entsprächen die Energiesparmassnahmen bei den Weihnachts- und Winteranlässen sowie bei der Weihnachtsbeleuchtung in etwa dem städtischen Sparziel von 15 Prozent, teilt die Stadt mit. Auch Zürich reduziert die Betriebszeiten der Weihnachtsbeleuchtung Lucy an der Bahnhofstrasse um dreieinhalb Stunden. Sie wird dieses Jahr um 22 Uhr ausgeschaltet.
Es gibt aber auch zahlreiche Gemeinden, die komplett auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Die Appenzeller Gemeinden Heiden, Gais und Speicher etwa. Gallus Pfister, Gemeindepräsident von Heiden, sagt: «Auch wenn der Einfluss gering ist: Der Gemeinderat will mit gutem Beispiel vorangehen und so die Bevölkerung dazu motivieren, auch selbst auf eine übermässige Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten.»
Kerzen statt elektrische Beleuchtung
Die Stadt Langenthal BE lässt ihre LED-Weihnachtsbeleuchtung dieses Jahr ebenfalls im Werkhof. Sprecher Dominic Ramel sagt: «Unter der Annahme, dass die Weihnachtsbeleuchtung – wie in anderen Jahren – vom 5. November 2022 bis am Dreikönigstag in Betrieb wäre, können durch einen Verzicht im genannten Zeitraum zirka 2440 Kilowattstunden gespart werden.» Die Massnahme habe damit einen nennenswerten Einfluss auf den Stromverbrauch der Stadt. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Langenthaler Haushalt verbraucht ca. 4500 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die Ersparnis entspricht somit rund der Hälfte eines jährlichen Haushaltsverbrauchs.
Auf elektrische Festbeleuchtung verzichtet auch die Stadt Luzern – stattdessen sollen 500 Laternen mit Kerzen die Innenstadt erhellen. Ebenso sieht die Stadt Freiburg von ihrer traditionellen Weihnachtsbeleuchtung ab und ermuntert Privatpersonen, dies ebenfalls zu tun.
Energiekrise
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