Gelber Himmel, wohin man geschaut hat. So sah es vergangenen Samstag in der Schweiz aus.
Dafür verantwortlich war der Saharastaub aus der afrikanischen Wüste. Er hat nicht nur die Luft eingetrübt, sondern lagerte sich mancherorts auch ab – etwa auf Autos, im Schnee und auf Fenstern. SRF Meteo berichtet, dass das Ereignis über 82'000 Tonnen Sahara-Sand in die Schweiz geblasen hat.
Spitzenwerte auf dem Jungfraujoch
Wie das Amt für Umweltschutz des Kantons Uri nun schreibt, schnellten die Feinstaubwerte deshalb in die Höhe.
Bei der Messstation an der A2 in Erstfeld wurden bis zu 140 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter gemessen, in Altdorf Gartenmatt sogar ein Spitzenwert von 214. Das sei etwa 10 bis 20-mal mehr als unter normalen Umständen, heisst es in der Mitteilung.
Absoluter Spitzenreiter war aber die Messstation auf dem Jungfraujoch. So wurde am späteren Samstagnachmittag eine Feinstaubbelastung von 768 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Normalerweise gibt es dort praktisch gar keinen Feinstaub.
In der Schweiz liegt der Grenzwert für das Jahresmittel bei 10 Mikrogramm pro Kubikmeter für Partikel mit Durchmesser von weniger als zehn Tausendstel-Millimetern.
Gesundheitlich unbedenklich
Doch obwohl die Zahlen derart hoch sind, haben sie kaum Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Denn anders als der Feinstaub aus Holzfeuerungen oder dem Verkehr enthält der Saharastaub keine krebserregenden Russanteile. Und über das ganze Jahr gesehen ist der Anteil des Saharafeinstaubs vernachlässigbar klein.
Der Staub stammt vor allem aus Mauretanien, Mali und Algerien. Er stieg dort wegen der Witterung und der warmen Temperaturen zwei bis fünf Kilometer in die Luft auf und wurde wegen Südwinds bis in die Schweiz getragen. (man/SDA)
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