Den vierten Schweizer Affenpocken-Fall vermeldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitagabend. Angaben zum Kanton oder zur Person wollte ein BAG-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei diesem vierten Fall nicht machen.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigte erst am Donnerstagabend einen Fall von Affenpocken im Kanton Zürich. Am Freitag teilte die Zürcher Gesundheitsdirektion auf Twitter mit, dass sich der Mann (42) wahrscheinlich im Ausland angesteckt hat. Zurzeit befinde er sich in Isolation, seine Kontaktpersonen seien informiert worden.
Auch bei den anderen Fällen aus Bern und Genf handelt es sich um Männer, die sich mutmasslich im Ausland ansteckten. Den Gesundheitsbehörden zufolge zeigen sie nur milde Symptome.
Bei Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Die Krankheit beginnt mit hohem Fieber und entwickelt sich schnell zu einem Hautausschlag mit Krustenbildung.
Über 200 Fälle ausserhalb von Afrika bestätigt
Affenpocken sind eine virale Infektionskrankheit, die durch das Orthopoxvirus verursacht wird, wie das BAG auf seiner Webseite schreibt. Beim Menschen weist das klinische Bild eine gewisse Ähnlichkeit mit Pocken (Variola) auf, wobei Affenpocken-Ansteckungen allgemein milder verlaufen.
Die Infektionserkrankung wird von Tieren, vermutlich von Nagetieren, auf den Menschen übertragen (Zoonose). Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich. EU-Gesundheitsbehörden zufolge sind unterdessen mehr als 200 Fälle von Affenpocken ausserhalb Afrikas bestätigt worden. Insgesamt 19 Länder, in denen die Krankheit normalerweise nicht vorkommt, hätten mindestens einen Fall bestätigt.
«Die meisten Fälle sind junge Männer, die sich selbst als Männer identifizieren, die Sex mit Männern haben. Es gab keine Todesfälle», erklärte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mit Sitz in Stockholm am Mittwochabend.
Ausserhalb der elf afrikanischen Länder, in denen diese seltene Krankheit endemisch ist, konzentrieren sich die meisten bestätigten Fälle derzeit auf drei Länder: Grossbritannien, Spanien und Portugal – in absteigender Reihenfolge. (SDA/chs)