Die Sorgen waren gross. Auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle, Mitte Dezember 2020, beschlossen Italien, Deutschland, Frankreich und zum Teil auch Österreich wegen steigender Neuinfektionen den Skibetrieb geschlossen zu halten. Nur die Schweiz öffnete die Skipisten. Mediziner schlugen Alarm.
Heute zeigt sich: Die Sorgen waren unberechtigt. Zum Ende der Skisaison ziehen viele Schweizer Spitäler eine durchaus positive Bilanz. «Wir haben streckenweise sicher eine strenge Zeit gehabt», so Dajan Roman. Doch im Winter liege die Auslastung immer zwischen 80 und 100 Prozent, so der Sprecher des Kantonsspitals Chur GR. Im Januar sei die Zahl der Skiunfälle sogar deutlich zurückgegangen im Vergleich zu den Vorjahren.
Ansturm der Wintersportler blieb aus
Auch im Spitalzentrum in Visp VS gab es in den Monaten Dezember, Januar und Februar 30 bis 40 Prozent weniger Patientenkontakt als im Jahr zuvor. «Der Peak der zweiten Welle war im November», sagt Kilian Ambord, Direktor Pflege. Doch dann seien die Corona-Fälle zurückgegangen, und der grosse Ansturm der Wintersportler sei ausgeblieben. «Vor allem der Anteil der Ausländer war wesentlich kleiner als in den Vorjahren. Wir hatten Glück», so Ambord weiter.
Entwarnung auch im Spital Interlaken BE. «Da die Covid-Fälle zum Jahresbeginn gesunken sind, kam es zu keiner Überbelastung durch die Wintersportler», so Chefarzt Gregor Siegel. «Im März und April waren es dafür mehr Unfälle, da die Skigebiete letztes Jahr um diese Zeit bereits zu waren – wegen des Lockdowns», sagt der Mediziner. Und: «Auffallend war, dass wir über den ganzen Winter praktisch keine ausländischen Touristen hatten.»
Das Bundesamt für Gesundheit sieht bei coronabedingten Spitaleinweisungen aktuell einen «leicht zunehmenden Trend». Dennoch: Nur rund 20 Prozent der Intensivpflegebetten sind derzeit von Covid-19-Patienten belegt.
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