Tierischer Ärger
Bodybuilder verärgert Hundefans

Was ist los beim Schweizer Verein Save the Dogs? Kritik von Hundefans sorgt für einen Streit, der von Buchs und Berlin nach Bosnien führt.
Publiziert: 02.11.2024 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2024 um 14:37 Uhr
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Was ist los beim Schweizer Verein Save the Dogs?
Foto: zVg

Auf einen Blick

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Der Kroate Bruno Jelovic (35) lebt in Buchs AG und in Bosnien. 2019 gründete er mit seiner Mutter den Verein Save the Dogs Bosnien und Herzegowina. Auf Instagram ist Jelovic erfolgreich unterwegs. Auf dem Kanal thegodfatherofdogs hat er 829’000 Follower, auf savethedogsbih 200’000 Follower. 

Jelovic sagt, er tue alles für streunende Hunde in Bosnien: «Ich möchte so vielen Hunden wie möglich helfen. Wir kastrieren und sterilisieren sie, um das unkontrollierte Vermehren zu bekämpfen.» Laut Jelovic leben auf seiner Ranch in Bosnien über 1100 Hunde. 

Fragen zur Finanzierung

Über Jelovic haben bereits verschiedene Schweizer Medien berichtet, unter anderem auch Blick: «Schweizer Bodybuilder rettet Strassenhunde in Bosnien». Was bislang kein Thema war: Details zur Finanzierung und zu den Spenden-Patenschaften. Jelovics Projekt finanzieren vor allem Gönnerinnen und Gönner aus dem deutschsprachigen Raum.

Allerdings sind mehrere Hundefans skeptisch geworden, weil sie weder eine Spendenbescheinigung noch einen Rechenschaftsbericht erhalten haben sollen. Zu Jelovics Kritikerinnen gehört eine Berliner Apothekerin. Sie warf Jelovic Intransparenz vor. Anschliessend verteidigte sich Jelovic auf Instagram und gab dabei den Namen der Apotheke und die Adresse in Berlin bekannt. 

«Mein Treuhänder kontrolliert alles»

Auch die Hundefans Jana Wehr (56) aus Solothurn und Daniel Brun (27) aus St. Gallen stellen Bruno Jelovic kritische Fragen. «Wir wissen nicht, was mit den Spenden genau passiert», sagt Jana Wehr. «Wer kritische Fragen stellt, muss damit rechnen, von Bruno Jelovic auf Instagram blockiert zu werden», sagt Daniel Brun.

Bruno Jelovic widerspricht dem Vorwurf, intransparent zu sein: «Ich halte mich an die Schweizer Gesetze.» Er lade täglich auf Instagram Storys hoch: «Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Verein, der so transparent ist und so viel preisgibt wie wir. Mein Treuhänder kontrolliert alles und führt die Buchhaltung mit allen Ein- und Ausgaben.» Das Postfinance-Konto von Save the Dogs laufe nicht auf ihn, sondern auf den Verein. «Da das Gesetz keinen Jahresbericht vorschreibt, setzen wir unsere Zeit gezielt dort ein, wo sie am meisten gebraucht wird: bei der Hilfe für die Hunde.» 

Verein besteht aus Mutter und Sohn

Jelovic betont: «Mir geht es einzig und allein um die Hunde. Ich kümmere mich aktuell um 1100 Hunde in Bosnien, die Ranch ist für Besucher offen, damit sich jeder ein Bild vor Ort machen kann.» Wie hoch sein von den Spendengeldern finanziertes Salär ist, will Jelovic nicht verraten, nur so viel: «Es liegt deutlich unter dem geforderten Mindestlohn des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes. Wir gehen mit den Spendengeldern sehr haushälterisch um, denn die finanzielle Stabilität und Liquidität des Vereins dürfen zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt werden – schliesslich steht das Wohl der über tausend Hunde im Mittelpunkt unseres Projekts.» Jelovic bestätigt, dass der Verein seit der Gründung 2019 nur aus seiner Mutter und ihm bestehe.

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