Auf einen Blick
- WHO warnt vor rasanter Ausbreitung von Genitalherpes. Jede Sekunde steckt sich jemand an
- Genitalherpes kann durch zwei Virustypen ausgelöst werden und ist für Neugeborene gefährlich
- 70 Prozent der Schweizer Erwachsenen sind mit Herpes-simplex-Viren Typ 1 infiziert
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer «rasanten» Ausbreitung von Genitalherpes. Jede Sekunde stecke sich mindestens eine Person mit dem Erreger an. Weltweit bedeutet das 846 Millionen Betroffene. Das Wichtigste im Überblick.
Was ist Genitalherpes?
Wie Lippenherpes ist das Herpes simplex genitalis eine Virenerkrankung. Sie verursacht unangenehme Bläschen an Penis, in der Scheide oder am After. Dabei wird zwischen zwei Viren unterschieden, die die lästigen Symptome auslösen können:
- Herpes-simplex-Viren Typ1 (HSV-1): Zwar sind sie primär für Lippenherpes verantwortlichen, können aber auch Genitalherpes auslösen. In Europa kommt das Virus sehr häufig vor. Viele Menschen stecken sich bereits als Kleinkind an.
- Herpes-simplex-Viren Typ2 (HSV-2): Sie werden meist bei sexuellen Kontakten übertragen und lösen Genitalherpes aus
Neben Bläschen mit eitrigen, verkrusteten Belägen, die sehr schmerzhaft sein können, äussern sich die Symptome auch in brennender, juckender Haut. Es kann zu Fieber, Muskelschmerzen, Problemen beim Wasserlassen und geschwollenen Leistenlymphknoten kommen.
Wie ist die Lage in der Schweiz?
Hierzulande sind gemäss Universitätsspital Zürich (UZH) rund 70 Prozent aller Erwachsenen mit Viren von Herpes simplex Typ 1 infiziert. Bei jeder fünften Person kann Herpes simplex Typ 2 nachgewiesen werden. «In gewissen Personengruppen wie Männer, die Sex mit Männern haben, sind es sogar bis zu 60 Prozent», erklärt Dominique Braun, leitender Oberarzt für Infektionskrankheiten am UZH, auf Anfrage von Blick. Grund zur Sorge bestehe aber nicht: «Es herrschen keine alarmierenden Zustände in der Schweiz.» Der Experte unterscheidet klar zwischen Infektion und Erkrankung. Der Anteil der Personen, die sich mit dem Virus infizieren, sei zwar angestiegen. Doch nur bei einem geringen Teil der Infizierten breche die Krankheit auch aus.
Nach Schätzungen von Fachleuten leidet von 25 Schweizerinnen und Schweizern eine oder einer an den Symptomen von Genitalherpes und drei haben Genitalherpes – ohne es zu wissen.
Was ist besonders?
Die Verbreitung von Genitalherpes, das durch HSV-1 verursacht wird, hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Mögliche Gründe liegen in veränderten Sexualpraktiken, so Braun. Er nennt etwa Oralsex – aber auch eine steigende Zahl von Sexualpartnern erhöhe das Risiko, mit dem Virus in Kontakt zu kommen.
Immerhin: Wer bereits HSV-1 in sich trägt, leidet unter weniger starken oder gar keinen Symptomen nach einer Infektion mit HSV-2.
Wie kommt es zu einer Ansteckung?
Vaginal- und Prostatasekret sowie Speichel und Sperma können das Virus übertragen. Dies kann bereits bei der Geburt passieren, wenn das Virus von der Mutter auf ihr Baby springt, aber auch später beim Küssen, Petting oder Geschlechtsverkehr. Vorsicht auch beim Oralsex: Hier gelangen Herpesviren aus den Lippen an die Genitalien und umgekehrt. Die Inkubationszeit beträgt drei bis sieben Tage.
Ist Genitalherpes gefährlich?
Für Erwachsene in der Regel nicht: Treten Symptome auf, heilen die Bläschen nach einer Behandlung mit einer virenhemmenden Salbe oder Tabletten in den meisten Fällen innerhalb von zwei bis drei Wochen ab. In Einzelfällen kann es aber zu Komplikationen kommen. Etwa, wenn die Immunabwehr geschwächt ist und das Virus auf das Gehirn übergreift. Dies kann lebensbedrohlich sein. Bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem steigt das Risiko einer Reaktivierung und für Komplikationen laut Experte Braun. Zudem können Superinfektionen entstehen, wenn Pilze oder Bakterien über die Wunde in den Körper eindringen.
Für Neugeborene ist Genitalherpes jedoch äusserst gefährlich, da die Viren eine Gehirnentzündung auslösen können.
Wie kann ich mich schützen?
Safer Sex hilft auch gegen eine Ansteckung von Genitalherpes. Empfohlen werden Kondome. Wer unter Genitalherpes leidet, sollte sexuelle Kontakte meiden, bis die Symptome abgeklungen sind.
Einmal infiziert trägt man das Virus sein ganzes Leben lang im Körper. Eine Impfung gibt es bisher nicht.
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