SVP-Ständerat Werner Salzmann (60, BE) will unter allen Umständen verhindern, dass die Munition GP11 teurer wird. Diese Patrone wird beim Sturmgewehr 57, dem Karabiner und dem Langgewehr benötigt. Salzmann hat im Mai eine Motion eingereicht, die fordert, dass die Subventionierung der GP11-Munition wie bisher beibehalten wird. Die Schützen dürften nicht stärker zur Kasse gebeten werden, denn eine Schwächung des Schützenwesens durch sinkende Mitgliederzahlen in den Vereinen bedeute auch eine Schwächung der Schweizer Verteidigungskraft, sagt Salzmann zu Blick. «In Krisenzeiten, wie wir sie derzeit mit dem Ukrainekrieg erleben, ist das einfach unverantwortlich.»
Der SVP-Ständerat stört sich auch daran, dass der Bund zuvor das Sturmgewehr 57 für die Schützen zunehmend attraktiv gemacht hatte. So hat das VBS verschiedene Zielhilfen zugelassen, weshalb zahlreiche Schützen vom Sturmgewehr 90 – die heutige Armeewaffe – auf das präzisere Sturmgewehr 57 gewechselt haben. «Das gleiche VBS kommt jetzt und macht die entsprechende Munition teurer, das ist widersprüchlich», ärgert sich der Ständerat.
Kaum Sparpotenzial
Das Resultat ist für Salzmann klar: Schützen werden aus ihrem Sport gedrängt. Er sagt: «Im Kriegsfall brauchen wir aber jeden einzelnen.» Die Änderung sei fahrlässig, zumal sich mit der Übung kaum Geld sparen lasse. «Letztlich muss der Bund vielleicht eine Million Franken pro Jahr weniger ausgeben, das ist nichts.»
Für den SVP-Ständerat ist deshalb klar: «Es geht nur darum, die Schützinnen und Schützen zu drangsalieren.»
Der Bund will aus Spargründen die Munition vom Typ GP11 ab dem kommenden Jahr weniger stark subventionieren. Das wird das Schiessen für viele Schützen deutlich teurer machen, denn die Kosten pro Patrone für die Schützenvereine steigen dann von 30 auf 60 Rappen. Für die Schützen fällt zusätzlich noch ein Zuschlag für Nachwuchsförderung (5 Rappen) und den Schützenverein (oft 15 Rappen) an. Bei Tausenden Schuss pro Jahr bedeutet dies eine massive Verteuerung.