SVP-Büchel kämpft gegen Wettmafia
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Abgekartete Sport-Spiele:SVP-Büchel kämpft gegen Wettmafia

Alarmierender Bericht über abgekartete Sport-Spiele
SVP-Büchel kämpft gegen Wettmafia

Roland Büchel spürt abgekarteten Spielen nach. Der jüngste Bericht des SVP-Politikers an den Europarat ist alarmierend. Und macht genau deshalb Hoffnung.
Publiziert: 10.10.2020 um 23:54 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2020 um 09:54 Uhr
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Roland Rino Büchel will den illegalen Machenschaften einen Riegel schieben.
Foto: keystone-sda.ch
Simon Marti

Kaum war das Spiel zu Ende, trat die Justiz auf den Plan. Französische Staatsanwälte nahmen Ermittlungen bei den French Open auf. Wie die Zeitung «Die Welt» diese Woche enthüllte, haben französische Strafverfolger ­wegen Verdachts auf Spielmani­pulation bei den French Open Ermittlungen aufgenommen. Daten von Wettanbietern legen nahe, dass eine Partie im Frauendoppel ma­nipuliert wurde und hohe Beträge darauf gesetzt worden waren.

Bericht für den Europarat

Fälle wie diesen hat der SVP-­Nationalrat Roland Rino Büchel (55) vor Augen, wenn er illegalen Sportwetten und Spielmanipula­tionen den Kampf ansagt. «Wenn ich so etwas lese, tut es mir im Herzen weh», sagt der Politiker und Sportmanager.

Für den Europarat hat der St. Galler nun einen Bericht verfasst. Sein Fazit: Längst sind die grossen Verbrechersyndikate ins Schattengeschäft eingestiegen und ergaunern jährlich Hunderte Milliarden Dollar. Bestechung, Drohung, aber auch subtilere Druckversuche ­seien die Mittel, um Ereignisse zu erzwingen, auf die hohe Summen gesetzt würden, bilanziert Büchel. Vieles spielt sich im Darknet ab, die Ermitt­lungen sind dementsprechend zäh, die ­Beweisführung heraus­fordernd.

«Jeder soll wetten können, das ist kein Pro­blem», betont der Parlamen­tarier. Nur: «Die kriminellen Machenschaften haben ein bedrohliches Ausmass angenommen. Speziell in Europa haben wir zu lange ge­zögert, dem einen Riegel zu schieben.»

Covid habe die Lage verschärft, schreibt ­Büchel in seinem Report. Zwar fielen zahlreiche Ver­anstaltungen aus, dafür schossen bei verblie­benen Austragungen die Umsätze in die Höhe. «Man wettet aus der Schweiz über ­Asien auch auf Gelbe Karten in Minsk», so Büchel.

Das Global Lottery Monitoring System (GLMS) in Lausanne führt Buch über auffällige Bewegungen von Wettbeträgen. Allein für das dritte Quartal 2020 verzeichnet das GLMS 452 Verdachtsfälle, verteilt über sechs Kontinente. In den sechs Monaten zuvor waren es 269. Betroffen sind so unterschiedliche Sportarten wie Fussball oder Tischtennis. «Ohne Kooperation, ohne Anlaufstellen gerade für jüngere Sportler und Schiedsrichter bekommen wir die Sache niemals in den Griff», betont der Nationalrat.

Büchel fordert Ratifizierung der Magglinger Konvention

Konkret verlangt Büchel eine ­baldige Ratifizierung der Magglinger Konvention, die von der Schweiz mitgetragen wird. Die ­Vereinbarung verpflichtet Staaten zu griffigen Strafnormen, sie regelt insbesondere die Rechtshilfe und den Datenaustausch – Gebiete, auf denen es besonders hapert.

Die Konvention ist in den meisten EU-Staaten unbestritten, einzig Malta legt sich quer und blockiert einen Beschluss in Brüssel. Dementsprechend hart geht Büchel mit dem Inselstaat ins Gericht. «Malta versucht seinen kaum regulierten Wettmarkt zu schützen. Mit jedem Tag, den sie gewinnen, klingeln dort die Kassen», so Büchel.

Wenn aber grosse europäische Staaten Druck aufsetzten, müsste Malta seine Blockadehaltung aufgeben.

Dabei setzt der St. Galler auf den Europarat. Sein ­Bericht, über den am Montag abgestimmt wird, soll den entscheidenden An­stoss ­geben. In ein paar Jahren müsse die Vergabe grosser Sportveranstaltungen mit griffigen Massnahmen gegen deren Manipulation verknüpft werden. Daran glaubt Büchel. Er würde sogar ­da­rauf wetten.

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