Nach Knast-Zeit von Wettmafia verfolgt
Deshalb hat Ex-Sion-Star Kuljic Angst um sein Leben

Der Wettskandal in Österreich zieht weiter seine Kreise. Sanel Kuljic (42) fürchtet um sein Leben und ist sicher: In unserem Nachbarland werden noch heute Spiele manipuliert.
Publiziert: 12.09.2019 um 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2019 um 13:28 Uhr
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Ex-Sion-Star Sanel Kuljic fürchtet um sein Leben.
Foto: Keystone
Sven Ziegler

Betrug, Erpressung, Nötigung. Die Liste der Vergehen, für die Ex-Fussballstar Sanel Kujic (42) verurteilt wurde, liest sich wie von einem Schwerverbrecher. Dabei steht er jahrelang auf den europäischen Fussballplätzen, macht sich als «Strafraum-Kobra» einen Namen. Auch bei Sion und Xamax steht er unter Vertrag, bestreitet insgesamt 51 Spiele in der Schweiz und erzielt dabei 25 Treffer.

2014 dann der grosse Absturz. Sein Heimatland wird von einem der grössten Wettskandale in der österreichischen Fussballgeschichte erschüttert. Mittendrin: Sanel Kuljic. Im Oktober 2014 wird er zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nach drei Jahren wird er wegen guter Führung frühzeitig entlassen.

Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht in Ruhe. Im vergangenen Oktober packte er gegenüber BLICK aus, meinte: «Ich weiss genau, was ich gemacht habe.» Sein Leben sei mittlerweile wieder geordnet und harmonisch. Nun allerdings schlägt der Ex-Sträfling Alarm. 

Gegenüber der «Krone-Zeitung» bestätigt der 42-Jährige: «Ich habe Angst um mein Leben.»  Die Drahtzieher, die laut Kuljic nie für ihre Taten bezahlen mussten, würden ihn zur Rechenschaft ziehen wollen. «Sie haben über einen ehemaligen Mithäftling wieder versucht, mit mir Kontakt aufzunehmen, machen Druck.» 

«Es werden weiterhin Spiele manipuliert»

Bei den Drahtziehern soll es sich um Albaner handeln. Vereinspräsidenten, CEOs grosser Unternehmen, sie alle sollen in den Skandal-Sumpf verwickelt sein. Bis heute.

«Ja, es werden in Österreichs höchster Liga weiterhin Spiele manipuliert!», sagt Kuljic. Wie viele es sind, weiss er nicht. Er möchte nichts mehr mit Wettmanipulationen zu tun haben, sagt er.

Der Schritt an die Öffentlichkeit solle ihm helfen, sich «geschützter» zu fühlen. Zudem möchte er Druck ausüben und meint, die verantwortlichen Stellen hätten sich für seine Vorwürfe «nicht wirklich interessiert». Mittlerweile hat sich auch das Bundeskriminalamt in die Ermittlungen eingeschaltet. (zis)

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