Sunrise bietet Kunden Zusatzangebot an – mit automatischer Aktivierung
«Das ist dreist!» – Konsumentenschutz kritisiert Sunrise scharf

Einem Sunrise-Kunden wurde ein Zusatzangebot per SMS schmackhaft gemacht. Die Stolperfalle: Ohne sein Zutun wäre die Option automatisch aktiviert worden.
Publiziert: 02.07.2024 um 20:59 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2024 um 07:42 Uhr
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Mit diesem Text macht der Sunrise-Kunde auf Linkedin seinem Ärger Luft.
Foto: Screenshot Linkedin

«Oh läck du mir am Tschöppli», schreibt Jörg B.* auf Linkedin. Der Personalexperte ist sauer. Der Grund für seinen Ärger: Sunrise. Per SMS habe ihm der Telekomanbieter ungefragt eine Zusatzoption angeboten, als Dankeschön für seine Treue. Sie gilt zu Lebzeiten – zum halben Preis. «Nett, danke schön, aber nichts für mich», habe er sich gedacht. Zum Glück las Jörg B. weiter. Denn danach stand: «Die Option wird in sieben Tagen automatisch aktiviert.» Wolle er das Zusatzangebot nicht nutzen, müsse er auf den Link in der SMS klicken.

Für den Personalexperten unverständlich. Müsste er nicht seine Einwilligung geben, bevor ein Angebot unaufgefordert aktiviert wird? Unterstützung erhält er vom Konsumentenschutz. Die Stiftung findet klare Worte für die SMS: Sunrise wolle eine kostenpflichtige Vertragsänderung unter dem Deckmäntelchen eines Treuerabatts erzwingen, sagt André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft gegenüber «ZüriToday».

Sunrise: Nehmen Abmeldungen auch nach Wochen entgegen

Zusatzdienstleistungen sollten nur aktiviert werden, wenn der Kunde diese explizit wünsche. Sunrise müsse eine aktive Zustimmung zur Vertragsänderung einholen, so der Konsumentenschützer weiter. Und: «Die nicht gewünschte Option auch noch als ‹Treuegeschenk› anzupreisen, ist dreist.»

Sunrise weist auf Anfrage des Onlinemediums die Vorwürfe von sich. Man wolle niemanden zu Unrecht zur Kasse bitten. Kundinnen und Kunden seien auch nicht verpflichtet, die Option zu behalten oder zu bezahlen, schreibt der Mediensprecher. Man wolle niemanden verärgern und erhalte regelmässig Feedback, dass gerade Geschäftskunden einen «proaktiven Ansatz zu Angeboten» wünschten. Abmeldungen würden auch nach Wochen entgegengenommen und Gebühren zurückerstattet, verspricht der Sprecher.

Jörg B. findet das Angebot dennoch eine Frechheit. Er schreibt: «Wenn das Schule macht, muss ich wohl künftig täglich eine Viertelstunde investieren, um solche ungefragten Zusatzverkäufe abzulehnen.»

*Name bekannt

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