Wegen der Invasion in der Ukraine hat auch die Schweiz Sanktionen gegen Russland veranlasst. Doch diese treffen längst nicht nur Menschen in weiter Ferne. Auch hierzulande sind Personen russischer Herkunft davon betroffen.
«Heute habe ich eine Drohung von der Migros Bank erhalten», schreibt eine betroffene Person auf der Job-Plattform LinkedIn und veröffentlicht dazu den Brief, den sie von der Bank erhalten hat. Konkret müsse sie innerhalb von sieben Tagen eine Kopie ihrer gültigen Aufenthaltsbewilligung an das Finanzinstitut schicken, heisst es darin. Sollte sie das nicht tun, könnte man ihre Vermögenswerte sperren und die Geschäftsbeziehung beenden.
Die Frau mit russischen Wurzeln ist darüber verärgert. Denn wie sie im Post auf dem Jobportal verrät, ist sie seit 2009 Kundin bei der Bank, seit rund zehn Jahren habe sie den roten Pass. Zudem sei sie gegen den Krieg in der Ukraine. «Wenn das eine Bestrafung für meine Herkunft ist, dann muss ich mich als Schweizerin für die Migros Bank schämen», schreibt sie weiter.
Nur wenige Kunden betroffen
Die Migros Bank bestätigt auf Anfrage von Blick die Versendung eines entsprechenden Briefs aufgrund der Sanktionen, die vom Bundesrat beschlossen worden sind. «In diesem Zusammenhang haben wir betroffene sowie potenziell betroffene Kundinnen und Kunden mit russischer Staatsbürgerschaft angeschrieben», sagt Mediensprecher Urs Aeberli.
Laut Aeberli könnten die Kundenbeziehungen weitergeführt werden, sofern die verlangten Bestätigungen vorliegen. Ohnehin seien es nur wenige Kunden, die ein solches Schreiben erhalten hätten. Es handle sich um eine mittlere zweistellige Anzahl.