Leivtec XV3 soll Verkehrssünder überführen. Das Blitzgerät kommt deshalb seit geraumer Zeit bei zahlreichen Schweizer Polizeikorps zum Einsatz.
Nun kommt raus: Leivtec XV3 misst gar nicht so gut, wie es sollte. Der Hersteller des mobilen Infrarotmessgeräts, Leivtec GmbH in Wetzlar (D), warnt sogar explizit vor dessen Einsatz, schreibt das Konsumentenmagazin «Saldo.ch».
Reflektierende Weste kann problematisch sein
Selbst bei korrektem Gebrauch könne es zu «unzulässigen Messwertabweichungen kommen». Die Untersuchung einer deutschen Gutachterfirma zeigt: Fährt ein Lenker mit 100 km/h, zeigt das Gerät bis zu 11 km/h zu viel an. Kein gutes Zeugnis stellte auch die deutsche Zulassungsbehörde aus.
Das Radargerät kann offenbar falsche Werte anzeigen, wenn eine reflektierende Warnweste auf dem Beifahrersitz liegt, ein reflektierendes Schild an der Windschutzscheibe platziert ist oder sich ein Reflektor auf dem Dach des gemessenen Fahrzeugs befindet. Auch die Position von Leivtec XV3 selbst kann die Messungen beeinflussen.
Uitikon ZH zieht Messgerät aus dem Verkehr
Trotz dieser Mängel bleiben die mobilen Geräte bei den meisten Polizeikorps hierzulande weiter im Einsatz. In der Schweiz ist das eidgenössische Institut für Metrologie für die Zulassung zuständig, darauf verweist auch das Schweizer Polizeikorps.
Die Behörde habe zwar Kenntnis von möglichen Messungenauigkeiten, verzichtet jedoch auf eigene Kontrollmessungen. Stattdessen würden die deutschen Behörden über weitere Testergebnisse informieren. Potenziell falsche Bussen könnten also weiterhin ausgestellt werden.
Ausser in Uitikon ZH. Jasmin Haller, Leiterin Sicherheit, sagt zu «Saldo.ch», dass Leivtec XV3 in der Gemeinde erst wieder zum Einsatz käme, wenn Klarheit herrsche. (man)