Auf einen Blick
- Unbekannte Täter quälten mehrere Pferde im Wallis
- Die Besitzerin warnte andere Pferdehalter in der Umgebung
- Dritter Fall innert zwei Jahren
- Bis zu drei Jahre Gefängnis für Tiermisshandlung
In der Nacht von Freitag auf Samstag hat eine unbekannte Täterschaft mehrere Pferde im Wallis gequält und brutal geschändet. Die Halterin entdeckte am Samstag, dass drei ihrer vier Pferde im Vaginalbereich schwer verletzt wurden. Dass es sich dabei um einen Unfall handelt oder die Tiere sich das gegenseitig zugefügt haben, sei absolut unmöglich.
Wie sie gegenüber dem «Walliser Bote» erklärt, komme für das Ausmass der Verletzungen nur ein «gezieltes Traktieren» durch den Menschen infrage. Lediglich ein Pferd wurde von der grausamen Tat verschont. Sie nimmt an, dass sich die Stute wohl nicht so einfach habe einfangen lassen, sagte sie gegenüber der Zeitung.
Andere Pferdebesitzende gewarnt
Dass so etwas unmittelbar vor der eigenen Haustür geschehen konnte, mache sie fassungslos. Auch in der Nachbarschaft sei nichts bemerkt worden, heisst es. Weil sie nicht die Einzigen in der Gegend sind, die Pferde halten, habe sie alle im Umkreis gewarnt, damit die Besitzerinnen und Besitzer ihre Pferde am Abend besser in den Stall bringen.
Die Halterin hat die Polizei kontaktiert und Strafanzeige gestellt. Die Kantonspolizei Wallis habe nach der Meldung der Besitzerin die Ermittlungen aufgenommen, heisst es. Es ist nicht das erste Mal, dass das Wallis von einer solch abscheulichen Tat überschattet wird.
Weitere Fälle von misshandelten Pferden
Bereits vor zwei Jahren kam es im Wallis zu ähnlichen Angriffen auf zwei Stuten. In einem Tierheim in Saxon wurde damals eine 28-jährige Stute im Vaginalbereich verletzt und verstümmelt.
«Es war schrecklich. Am Morgen entdeckte ich eine grosse Blutpfütze auf dem Boden im Pferdepark, vor dem Ständer, wo die Tiere fressen. Unsere 28-jährige Stute Honey wurde durch einen langen Gegenstand an der Vulva verletzt», sagte eine Mitarbeiterin des Tierheims gegenüber «Le Nouvelliste» im August 2022.
Die Mitarbeiterin berichtete weiter, dass während zwei aufeinanderfolgenden Nächten eingebrochen wurde. Die Täterschaft habe darauf geachtet, nicht von den Überwachungskameras gefilmt zu werden.
Die Stute wurde mit einem langen Metallgegenstand oder einer mindestens 15 Zentimeter langen Klinge verletzt. Auch damals wurde Strafanzeige erstattet.
Im Stall angegriffen
Nur etwa einen Monat später, Mitte August, wurde ein weiteres Pferd im Wallis verletzt. Der Besitzer der Stute aus Martigny bemerkte deren blutigen Schweif. Das Tier muss im Stall angegriffen und misshandelt worden sein.
Dem Pferd wurden gemäss Berichten Schläge auf die Vulva zugefügt. Diese seien durch ein Messer oder einen anderen scharfen Gegenstand ausgeführt worden.
Drei Jahre Gefängnis
In beiden Fällen konnte die Täterschaft nicht gefasst werden. Bei solchen Fällen handelt es sich keinesfalls um ein Kavaliersdelikt. Wer sich an einem Tier vergeht und es misshandelt, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden.
Auch im aktuellen Fall konnte noch keine Täterschaft ermittelt werden. Dass diese gefasst wird, damit rechnet die Besitzerin der misshandelten Stuten nicht. «Es ist einfach nur traurig, dass jemand diesen wehrlosen Tieren so etwas antut», sagte sie gegenüber der Walliser Zeitung.