Auf einen Blick
- Frank Rosin hat eine Angzeige am Hals
- Tierschutzbund wirft Rosin Tierquälerei vor
- Rosin kochte lebende Flusskrebse in heissem Öl
- Busse von bis zu 25'000 Euro droht
- Ausserdem wurden Flusskrebse ohne Wasser gelagert
In seiner beliebten Sat.1-Sendung «Wer kocht das Beste für die Gäste?» wird Sternekoch Frank Rosin (58) regelmässig von Promi-Gegnern zum Kochduell herausgefordert. Wie der Name schon verrät, gewinnt derjenige, der das beste Gericht auf den Tisch zaubert. Am 21. August unter dem Motto: «Wilde Freiheit». Passend zum Thema wollte Rosin eine Lachsroulade mit Flusskrebs-Bouillabaisse und Selleriepüree zubereiten. So appetitlich das Gericht auch klingen mag, spätestens jetzt dürfte es für den Kochprofi einen bitteren Nachgeschmack haben: Der Deutsche Tierschutzbund hat Anzeige gegen ihn erstattet.
Seine Zubereitungsmethode sei tierschutzwidrig
In der Sendung sei zu sehen, wie Rosin lebende Flusskrebse in einen heissen Topf mit Öl gibt – das sagt zumindest der Deutsche Tierschutzbund – und wirft dem Koch Tierquälerei vor. Rechtlich gesehen zähle der Verzehr der Tiere als «vernünftiger Grund» zur Tötung, allerdings nur unter Einhaltung einer «verhältnismässigen Tötungsmethode», erklärt Evelyne Ofensberger, Leiterin der Rechtsabteilung des Vereins. Weiter führt sie aus: «Die Tötung von Krebstieren durch Braten ist langwierig und qualvoll und per Gesetz daher ausdrücklich verboten.»
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Das deutsche Tierschutzgesetz besagt in Paragraf 18, Absatz 2: «Ordnungswidrig handelt auch, wer […] einem Tier ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt.» Und auch das Strafmass ist dem Paragrafen beigefügt. So droht Frank Rosin eine saftige Busse von bis zu 25'000 Euro.
Wie Katrin Pichl, Fachreferentin für Wildtiere beim Deutschen Tierschutzbund, sagt, sei die Empfindungsfähigkeit bei Zehnfusskrebsen, zu denen auch Flusskrebse gehören, wissenschaftlich belegt. Als angemessene Tötungsmethode gelten nur eine elektrische Tötung und das vollständige Eintauchen in kochendes Wasser.
Nicht sein einziger Fauxpas
Allerdings ist das nicht Rosins einziger Fehler, der den Tierschutzbund auf den Plan gerufen hat. «Neben dem Verdacht der ordnungswidrigen Tötung der Flusskrebse gemäss Paragraf 18 Absatz 2 des Tierschutzgesetzes erhebt der Deutsche Tierschutzbund auch Vorwürfe wegen der offensichtlich ordnungswidrigen Lagerung der Tiere. So war zu sehen, wie Rosin die Flusskrebse in einer Glasschale ohne Wasser aus dem Vorratsraum zur Küche im Senderstudio transportierte. Nicht verwendete lebende Exemplare stellte er in der wasserlosen Schale auf der Küchenarbeitsplatte beiseite», so der Tierschutzbund.
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