Die St. Galler Staatsanwaltschaft hat im Fall der Privatschule in Kaltbrunn SG ein Verfahren wegen Handlungen gegen die sexuelle Integrität eröffnet. Eine solche Untersuchung war zuvor 2022 sistiert worden.
Das Verfahren gegen Unbekannt sei wieder aufgenommen worden, bestätigte Leo-Philippe Menzel, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht des Regionaljournals Ostschweiz vom Mittwochmorgen.
Auskünfte zu den eingegangenen Anzeigen gibt es nicht. Ausschlaggebend sei nicht deren Zahl gewesen, «sondern primär die Aussagebereitschaft der Opfer», erklärte Menzel.
Mehrere Personen meldeten sich
Mitte Oktober hatte die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass sich mehrere Personen im Zusammenhang mit der Privatschule Domino Servite gemeldet hätten. Im Beitrag von SRF hatte eine Frau erklärt, sie sei in den 1990er Jahren als Zwölfjährige von einem Lehrer vergewaltigt worden. Zur Frage, ob sich diese Frau bei der Staatsanwaltschaft gemeldet hat, machte der Sprecher keine Angaben.
Basis der Dok-Sendung von SRF ist ein 2022 veröffentlichter Untersuchungsbericht über die vom früheren Chocolatier Jürg Läderach mitbegründete Privatschule Domino Servite. Sie wurde bis 2019 von einer Mission geführt.
Wegen des Untersuchungsberichts hatte die St. Galler Staatsanwaltschaft zuerst ein Verfahren wegen des Verdachts auf Vergewaltigung und sexuelle Handlungen mit Kindern eröffnet, dieses dann aber im Herbst 2022 sistiert. (SDA)