Die Sorge unter den Bewohnern in Rorschacherberg SG ist gross. Es geht um eine geplante Lärmschutzwand an der Linkolnsbergstrasse. Sie soll ein neues Quartier, das dort entstehen soll, vor dem Lärm der Autobahn A1 schützen.
Das Problem: die Höhe der Wand von 6,87 Metern. «Im Winter werden wir vier bis fünf Stunden lang keine Sonne mehr sehen», sagt ein Bewohner zum «St. Galler Tagblatt». Die Sonne würde ohnehin kaum über den aktuellen Schallschutzwall kommen. Mit der Lärmschutzwand seien die Häuser völlig abgeschnitten und würden im Schatten stehen.
Sieben Hausbesitzer haben nun Einsprache eingelegt. Und sie haben auch schon eine Idee, wie man das Problem lösen könnte. Wäre der obere Bereich der Mauer transparent, könnte das Licht der Sonne durchkommen. Ob dies den Streit allerdings beendet, ist unklar.
Astra sieht sich nicht in der Verantwortung
Laut Patrick Trochsler, Gemeindepräsident von Rorschacherberg, müsste diese Lösung erst im Einspracheverfahren geklärt werden, und zwar gemeinsam mit der Bauherrschaft und dem Bundesamt für Strassen (Astra), wie er gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» erklärt.
Fakt ist: Die Lärmschutzwand muss gebaut werden. Auch die Höhe von über sechs Metern sei erforderlich. Das hätten Fachleute ermittelt. Ausserdem halte man sich an die Vorschriften. Die Maximalhöhe von 6,5 Metern, das Fundament nicht mit einberechnet, werde nicht überschritten, erklärt das Astra auf Anfrage. Allerdings sei dies nur für die Seite bergwärts korrekt. Zum See hin wäre die Wand am Ende 6,70 Meter hoch, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Das Astra verweist in diesem Punkt auf die Gemeinde, die das Gesuch schliesslich genehmigt hat.
Idee der transparenten Wand wird geprüft
Wird am Ende tatsächlich ein Quartier im Schatten verschwinden? Möglicherweise gibt es für die Bewohnerinnen und Bewohner doch noch einen Lichtblick. Das Unternehmen, das für die neuen Häuser und auch die Lärmschutzwand zuständig ist, prüft gerade die Idee mit dem transparenten obersten Teil.
Auch die Gemeinde möchte die Wogen glätten. Gemeindepräsident Trochsler zum «St. Galler Tagblatt»: «Der Gemeinderat ist stets bestrebt, bei Einspracheverfahren für alle Beteiligten, wenn immer möglich, einvernehmliche Lösungen zu finden.» (jmh)