Die 160 Gramm Fleisch sind den Ostschweizerinnen und Ostschweizerin heilig. Am Donnerstag beginnt in St. Gallen die alljährliche Olma – und damit die Hochsaison der Olma-Bratwurst.
Doch dieses Jahr bekommt die Wurst Konkurrenz. Die Migros-Metzg Micarna lanciert den Olma-Fleischkäse. Entwickelt haben ihn zwei bekannte Ostschweizer: der Ausserrhoder Ex-Schwinger Raphael Zwyssig (36) und der St. Galler SVP-Nationalrat Mike Egger (31). Beide arbeiten bei der Micarna in derselben Abteilung und sind für den Stand an der Landwirtschaftsmesse zuständig.
Mit Senf oder ohne?
Entstanden sei die Idee auf einer Betriebsbesichtigung, erzählt ihr Chef Udo Manz. 80 Jahre nach der ersten Olma und der Geburtsstunde der Olma-Bratwurst sei es Zeit für ein neues Produkt, fanden sie.
Die Rezeptur des Fleischkäses behalten die Macher für sich – schmecken soll er wie die Wurst. Und die Frage, ob mit Senf oder ohne, ist für einmal keine Fangfrage für Zürcher: Ihn dürfe man – anders als die Wurst, bei der das verpönt ist – gern auch mit Senf essen, sagt Manz. «Mit diesem Produkt erlösen wir also die zahlreichen Senfliebhaberinnen und Senfliebhaber in der Schweiz, welche an der Olma nun endlich mit gutem Gewissen Senf bestellen dürfen.»
Erst mal gibt es den Fleischkäse nur an der Olma zu kaufen. Ob er längerfristig den Weg in die Migros-Geschäfte finde, hänge vom Erfolg am Grillstand ab, sagt Manz.
Zürcher servieren Vegi-Geschnetzeltes
Auch der diesjährige Gastkanton Zürich hat sich eine Alternative zur Traditionswurst ausgedacht. Um die Innovationskraft des Kantons zu demonstrieren, wird den Ostschweizern veganes Zürcher Geschnetzeltes serviert.
An der Medienkonferenz, an der der Zürcher Gastauftritt vorgestellt worden war, hatte die Regierung auch eine vegane Wurst serviert. Doch diese als direkte Konkurrenz der Olma-Wurst an der Messe aufzutischen, traute man sich dann doch nicht. Egal ob mit Senf oder ohne. (lha)
