So greift die Polizei bei Corona-Demos durch
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Ex-Polizist klärt auf:So greift die Polizei bei Corona-Demos durch

Nach Demo in Rapperswil-Jona
Corona-Skeptiker kassieren Strafbefehle

Nach der illegalen Corona-Demo in Rapperswil-Jona SG Ende April haben zwei Protestler einen Strafbefehl kassiert. Beide Corona-Skeptiker stammen aus dem Berner Oberland.
Publiziert: 18.05.2021 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2021 um 13:45 Uhr
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Am 24. April 2021 machten Corona-Skeptiker die Stadt Rapperswil-Jona SG unsicher.
Foto: keystone-sda.ch

Sie wehren sich gegen Corona-Massnahmen und formieren sich im Internet. Ende April strömten Tausende Corona-Skeptiker nach Rapperswil-Jona SG, um zu demonstrieren. Die Stadt hatte zwar keine Bewilligung erteilt, doch das war den Protestlern egal. Sie kamen trotzdem. Rund 4000 belagerten die Stadt.

Zwei Corona-Skeptiker haben nun einen Strafbefehl kassiert, wie die «Linth-Zeitung» berichtet. So verstiess eine Frau (67) aus dem Berner Oberland gegen das Vermummungsverbot. Sie trug eine Maske aus Karton, die das ganze Gesicht verdeckte. Dafür soll sie nun 550 Franken zahlen – oder sie wandert für zwei Tage in den Knast.

Der zweite Strafbefehl ging ebenfalls ins Berner Oberland. Dieses Mal an einen 67-Jährigen, der sich gegen die Wegweisung durch die Polizei widersetzte. Er wurde bereits vor Beginn der illegalen Demo um 13 Uhr weggewiesen.

Was genau zu der Massnahme der Polizei führte, wird im Strafbefehl nicht weiter erläutert. Schliesslich waren zu dem Zeitpunkt bereits Hunderte Corona-Skeptiker in der Stadt unterwegs. Über den Tag wurden insgesamt 45 Wegweisungen ausgesprochen. Einer davon war der Mann aus dem Berner Oberland. Der 67-Jährige blieb aber weiterhin in Rapperswil-Jona. Dafür kassierte er nun eine Strafe. Auch er soll 550 Franken berappen.

Auch Corona-Skeptiker nach Aarau-Demo kriegen Ärger

Die beiden Strafbefehle sind inzwischen rechtsgültig. Beide Corona-Skeptiker hätten sich innert zehn Tagen dagegen wehren müssen. Einsprachen gingen aber bisher keine ein, wie die «Linth Zeitung» berichtet.

Auch in Aarau sorgten die Corona-Skeptiker für Aufsehen. Etwa 1500 Demonstranten waren Anfang Mai an der Kundgebung zugegen. Und sie schreckten vor Gewalt gegen die Polizei nicht zurück: Ein 56-Jähriger verpasste einem Beamten eine Kopfnuss.

Und auch hier hat die Demo ein juristisches Nachspiel. Die Stadt Aarau hat am Montag die Verantwortlichen der Demo bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, wie Sprecherin Fiona Strebel gegenüber Blick bestätigt. Die Anzeige sei «gegen ‹die Verantwortlichen des Aktionsbündnisses Aargau-Zürich für eine vernünftige Corona-Politik› eingegangen und zwar wegen Ungehorsam gegen amtliche Verfügungen und Widerhandlung gegen das Reglement der Stadt Aarau über die Nutzung des öffentlichen Grunds».

Die Anzeige werde nun geprüft. Wie viele Personen von der Anzeige betroffen sind, ist noch unklar.

Protestler gehen jede Woche auf die Strasse

Zuletzt machten die Corona-Skeptiker Urnäsch AR unsicher. Rund 500 Corona-Skeptiker marschierten dort letzten Samstag auf und demonstrierten gegen die aktuell geltenden Massnahmen.

Es wird nicht die letzte Demo sein. Jede Woche gehen die Gegner der Corona-Massnahmen des Bundes inzwischen auf die Strasse. Ohne Bewilligung, Abstand und Masken marschieren die Demonstranten durch verschiedene Ortschaften. (jmh)

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