Seit Montag herrscht im Kanton St. Gallen ab der 4. Klasse eine Maskenpflicht. In Ortschaften mit Zweiklassensystem wie etwa in Wattwil SG gilt sie schon ab der 3./4.-Klasse. Doch nicht alle konnten sich mit dieser Massnahmen anfreunden. Darunter 70 Personen, die sich in einem Brief an den Wattwiler Schulpräsidenten Norbert Stieger gewandt haben – ein grosser Teil davon waren besorgte Eltern von Schülerinnen und Schülern. Sie befürchten, dass ihre Kinder unter den Masken leiden müssen.
Ihre Forderung: Ab dem 3. Januar soll an den Schulen auf alle Corona-Massnahmen verzichtet werden. Sollte das nicht umgesetzt werden, würde man sogar das Fernhalten der Kinder vom Unterricht in Betracht ziehen. «Wir sind entschlossen zu handeln», heisst es am Ende der Nachricht. Wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet, blieb am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien zwar keiner der Schülerinnen und Schüler zu Hause, jedoch trugen 30 von ihnen keine Maske.
Eskalation vermeiden
Laut dem Schulpräsidenten Norbert Stieger handelte es sich bei den meisten von ihnen um Mittelstufen-Schüler. Ihr Vorgehen wurde toleriert. Mehr noch: «Wir haben den Eltern mitgeteilt, dass sie sich bei den Schulleitungen melden können, wenn ihr Kind unter der Maskenpflicht leidet», sagt Stieger gegenüber der Zeitung. Davon sei auch rege Gebrauch gemacht worden.
Damit wollte man eine Eskalation auf dem Buckel der Schülerinnen und Schüler vermeiden und keine Kinder vom Schulunterricht ausschliessen – aus Sicht von Stieger mit Erfolg. Zudem habe er festgestellt, dass einige Kinder trotz elterlicher Anweisung während des Unterrichts eine Maske getragen haben.
BAG-Vorschriften eingehalten
Laut Stieger lassen sich die Eltern, die sich gegen die Maske ausgesprochen haben, in den meisten Fällen ohnehin nicht mehr von ihrer Meinung abbringen. Dennoch könne man in den Klassenzimmern die BAG-Vorschriften bezüglich Hygienemassnahmen und Abstandsvorschriften einhalten.
Denn sämtliche Schulräume seien mit CO2-Geräten ausgestattet. Zudem müssten die Lehrpersonen alle 15 Minuten lüften sowie möglichst viele Aktivitäten ins Freie verlegen. Dennoch mussten sich bereits am Montag mehrere Schüler sowie zwei Lehrpersonen mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion in Isolation begeben. (bra)