Wollte Massnahmen nicht tragen
Berner Skeptiker-Schulleiter muss Posten im Sommer räumen

Ein Schulleiter aus dem Kanton Bern machte seiner Kritik an den Massnahmen gegen das Coronavirus Luft. Nun muss er abtreten.
Publiziert: 29.12.2021 um 09:13 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2021 um 09:27 Uhr
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Ein Schulleiter aus Roggwil BE stolpert über massnahmenkritische Aussagen.
Foto: Keystone

Die Maskenpflicht sei eine «schikanöse Massnahme», die Pandemie ein «schlechter Hollywood-Streifen» und die Impfung «nicht wertvoll»: Schulleiter Eric S.* aus Roggwil BE sorgte Anfang Dezember für Wirbel. Er kritisierte in einem Schreiben an die Eltern die Massnahmen gegen das Coronavirus scharf und kündigte an, dass er die behördlichen Vorschriften zur Eindämmung der Pandemie nicht mehr lange dulden würde.

Für seine heftigen Worte wurde der Schulleiter von unterschiedlichen Seiten gerügt, nun hat die ganze Sache Konsequenzen. Eric S. soll die Schule Ende dieses Schuljahres verlassen, wie die «Berner Zeitung» berichtet.

«Das Arbeitsverhältnis zwischen der Gemeinde und dem Schulleiter wird per Ende Juli aufgelöst», heisst es in einer Mitteilung, die der Roggwiler Gemeinderat auf seiner Website aufgeschaltet hat. Zwar respektiere man die individuelle politische Haltung des Schulleiters. «Aber die Volksschule Roggwil ist eine Schule für alle. Sie ist politisch und konfessionell strikt neutral.» Deshalb hätten politische Meinungsäusserungen im Schulumfeld keinen Platz, heisst es weiter.

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«Ich möchte die Schule nicht im Chaos zurücklassen»

Laut der Zeitung gebe es trotzdem Bedenken, was das kommende halbe Jahr angeht. Der Noch-Schulleiter soll aber zugesichert haben, keine politischen Statements zu tätigen, solange er noch im Amt sei, heisst es von seitens des Gemeinderats. Eric S. werde die behördlich verfügten Massnahmen mittragen und umsetzen. «Im Gegenzug spricht der Rat dem Schulleiter sein Vertrauen aus».

Ob Eric S. seinen Posten freiwillig räumen wird oder ob die Gemeinde ihm gekündigt hat, ist nicht bekannt. Der Gemeinderat habe mit dem Schulleiter vereinbart, dass Details zur Auflösung des Arbeitsverhältnisses nicht öffentlich gemacht werden. Auf Anfrage von Blick wollte sich S. nicht mehr zur Vereinbarung äussern.

Gegenüber der «Berner Zeitung» lässt er nur so viel durchsickern: Er habe die damaligen Aussagen bewusst gemacht im Wissen um das Risiko, das auf ihn zukommen könnte. «Man kann in der Funktion als Schulleiter nicht dauerhaft in der Opposition sein.» Deshalb werde von ihm bis zum Sommer keine solche mehr zu hören sein. «Ich möchte die Schule nicht im Chaos zurücklassen», sagt er. «Ich bedauere, dass sich die Angelegenheit so entwickelt hat.» (chs)

* Name geändert

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