Immer wieder muss die Polizei Personen zurechtweisen, die sich nicht an die geltenden Corona-Regeln halten. Erst am Wochenende löste die Stadtpolizei St. Gallen eine illegale Party mit rund 50 Teilnehmern auf. Das sind Meldungen, die inzwischen nicht mehr überraschen.
Ein Fall vom 30. Januar sorgt jetzt doch für Aufsehen. Denn die neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses verbotenen Anlasses sind alle Spitalmitarbeitende, wie aus den Strafbefehlen der St. Galler Staatsanwaltschaft hervorgeht. Erwischt wurden sie um 2 Uhr nachts – im sechsten Stock eines Gebäudes des Kantonsspitals St. Gallen.
450 Franken Busse
«Die involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen um ihren Fehler und bedauern ihr Fehlverhalten», sagt Philipp Lutz, Mediensprecher des Kantonsspital St. Gallen, auf Anfrage von CH Media. Das Kantonsspital werde keine weiteren Massnahmen einleiten. Aber Lutz stellt klar: «Das ist ein Fehlverhalten, das uns enttäuscht hat.»
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Party sind zwischen 23 und 39 Jahre alt. Darunter sind Assistenzärzte und auch ein Oberarzt. Weil sie gegen das Epidemiengesetz verstossen haben, muss nun jeder von ihnen eine Busse von 450 Franken bezahlen.
Laut Mediensprecher Lutz handelte es sich beim Anlass um eine privat organisierte Abschiedsfeier für zwei Mitarbeiterinnen. Nachdem die Feier aufgeflogen war, informierten die Mitarbeiter ihre Vorgesetzten darüber.
Gemütliches Zusammensitzen
Einer dieser Vorgesetzten sagt gegenüber CH Media, dass die Zusammenkunft nichts mit einer «Party» zu tun gehabt hätte. Es sei nur ein gemütliches Zusammensitzen in einem grossen Aufenthaltsraum gewesen.
Zur gleichen Zeit habe die Polizei in der Nachbarschaft eine Party mit Musik und Alkohol aufgelöst. Einige dieser Partygänger hatten anschliessend die Flucht ergriffen. Auf der Suche nach ihnen seien die Beamten auf das Treffen der Spitalmitarbeiter aufmerksam geworden. (bra)