Im Glarner Wasser-Streit kommt plötzlich Bewegung in die Sache! Nur Stunden nachdem Blick am Dienstagmorgen über den langen Streit von René P. mit der Gemeinde Glarus Süd berichtet hatte, meldete sich die Gemeinde bei ihm – und reichte ihm die Hand.
Konkret: Der Anwalt der Gemeinde Glarus Süd schickte P. am Dienstagmittag eine Zustimmungserklärung «zum Einbau eines Wasserzählers». In diesem bereits von allen Parteien unterschriebenen Dokument soll sich Familie P. verpflichten, «die Wasserzufuhr zur anderen Stockwerkeinheit fachmännisch abzutrennen». Nur noch unterschreiben sollte Familie P. So soll der langjährige Streit zwischen René P. und der Gemeinde beendet werden.
Wasserzähler einfach ausgebaut
P. wandte sich schon vor einiger Zeit an Blick. Die Gemeinde Glarus Süd weigerte sich, einen unter dubiosen Umständen ausgebauten Wasserzähler im Haus von René P.s Frau wieder einzubauen. Grund: Das Haus gehört zur einen Hälfte einer regionalen Bank, zur anderen Hälfte der Familie P. Die P.s müssten die Einwilligung der Bank einholen, damit nur an einen Teil des Hauses Wasser geliefert würde, so die Forderung der Gemeinde. Denn die Nachbarn wollten kein Wasser.
René P. regte sich im Blick auf: «Was nach dem Wasserzähler geschieht, ist nicht Sache der Gemeinde!» An der Leitung ändere sich nichts, P. wollte nur die ausgebaute Wasseruhr wieder eingebaut haben. Wochenlang wartete er auf sein Wasser und stritt mit der Gemeinde.
René P. will das Dokument vorerst nicht unterschreiben
P. ist sich nicht sicher, ob er das Dokument der Gemeinde unterschreiben will. «Nach so langer Zeit ohne Wasser kommt es jetzt nicht mehr darauf an.» Denn mit der Unterschrift würden sie anerkennen, dass die Gemeinde nichts falsch gemacht habe. «Diese Zustimmungserklärung ist nicht nötig, denn an der Leitung wird nichts geändert», sagt René P. Deswegen brauche es auch keine unterschriebene Erklärung.
Bereits am Sonntagabend hatte P. eine Aufsichtsbeschwerde an den Kanton Glarus gesendet. «Ich hoffe, dass sie sich an das Gesetz halten, denn das hier ist ein Ersatz einer Wasseruhr, keine Neuinstallation.» Dafür würde er auch vor Gericht gehen.
Übrigens: Dass es nach der Publikation des Blick-Artikels plötzlich so schnell ging, ist laut der Gemeinde purer Zufall. Im Schreiben des Anwalts an P. heisst es: «Die Erledigung dieser Angelegenheit hat nichts mit dem in der Zeitung Blick erschienenen Artikel zu tun.»
* Name geändert