So belohnt sich der Kurzzeit-Knasti für 3 Stunden hinter Gittern
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Kurzzeit-Knasti Grasso daheim:Das gönnt er sich für seine drei Stunden Knast

Giuseppe Grasso (58) aus Weinfelden TG hielt es in versiffter Zelle nicht aus
So belohnt sich der Kurzzeit-Knasti für 3 Stunden hinter Gittern

Weil die Haftbedingungen nicht seinen Vorstellungen entsprachen, bezahlte Giuseppe Grasso nach drei Stunden doch noch seine Busse, um wieder freizukommen. Jetzt kann er wieder Maserati fahren und mit seinen Freunden zum Geburtstag anstossen.
Publiziert: 07.01.2021 um 19:31 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2021 um 08:35 Uhr
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Giuseppe Grasso (58) aus Weinfelden TG geniesst seine Freiheit in vollen Zügen. Im Gefängnis hielt es der Italiener in dieser Woche gerade einmal drei Stunden aus.
Foto: Marco Latzer
Marco Latzer

Seit über 15 Jahren zofft sich Giuseppe Grasso (58) aus Weinfelden TG mit seinem Nachbarn Peter F.* (72) um die Sandsteinmauer in seinem Haus. Der Italiener macht den Tierarzt, der etwas oberhalb wohnt, für Wasserschäden verantwortlich (BLICK berichtete).

Wegen des Zoffs hätte Grasso ab dieser Woche eigentlich eine 12-tägige Haftstrafe absitzen sollen, weil er eine gegen ihn ergangene Busse nicht bezahlen wollte. Dies, weil der temperamentvolle Gastronom dem Staat keinen müden Rappen schenken wollte, da es sich in seinen Augen um ein «Fehlurteil» handelte.

Wertgegenstände desinfiziert, Kleider weggeworfen

Grasso war trotz Betretungsverbot wiederholt auf das Nachbargrundstück gegangen, um dort zu fotografieren und in Eigenregie Wasserleitungen zu kappen. «Um mein Haus zu schützen, es war Selbstverteidigung!», betont der Hausbesitzer noch heute. Allerdings schlug er Peter F. auch mit der Faust auf den Kopf und trat eine Beule in dessen Auto.

Im Thurgauer Kantonalgefängnis hielt es Giuseppe Grasso dann aber keine drei Stunden aus. «Ich wusste nicht, dass die Zellen so versifft sind! Das waren katastrophale Zustände. Alles war voller Rauch, Dreck und Kalk», beklagt sich der Kurzzeit-Knasti. Um der Haft zu entgehen, entschied sich Grasso kurzerhand, die Busse von 2450 Franken doch zu bezahlen.

«Daheim habe ich alle meine Wertgegenstände desinfiziert. Die Kleider, die ich dabei hatte, musste ich wegwerfen, alles hat so fest gestunken», klagt Giuseppe Grasso. Immerhin: Statt hinter Gittern zu sitzen, kann der Italiener wieder mit seinem geliebten Maserati Levante durch den Thurgau düsen.

Maserati-Ausfahrten, Velo-Touren und anstossen mit Freunden

Diesen hatte Grasso zurücklassen müssen, weil die Thurgauer Verantwortlichen nicht wollten, dass der schnittige Flitzer während zwölf Tagen vor dem Gefängnis steht. «Dabei ist es doch so ein schönes Auto, das muss man doch nicht verstecken», findet der Hausbesitzer.

Mit Hochdruck arbeitet Grasso nun an den neuen Klagen gegen den missliebigen Nachbarn Peter F., um diesen, wie er hofft, endlich entscheidend zu schlagen. 700'000 Franken und unzählige Stunden hat er bereits investiert.

Gleich neben dem Maserati stehen drei topmoderne Velos, die Grasso regelmässig zu Touren nutzt. «Das ist eine perfekte Möglichkeit, um den Kopf zu lüften», schwärmt er. Auch weil der Golfplatz, wo er sonst praktisch täglich eine Partie zu spielen pflegt, derzeit geschlossen ist.

Dass er die Busse doch noch bezahlt hat, bringt für den Kurzzeit-Häftling noch einen anderen Vorteil: Giuseppe Grasso kann seinen Geburtstag nächste Woche in Freiheit feiern und mit seinen Freunden anstossen. «Alle, die mich kennen, dürfen mich für ein Gläschen Averna oder einen Prosecco besuchen», so Grasso. Coronakonform, wie er betont. Nicht dass nochmals eine Busse fällig wird.

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