Er geniesst seine Freiheit, und trainiert für seinen Traum, Profiboxer zu werden. Brian Keller (28) ist nach mehr als sieben Jahren raus aus dem Knast. In der Gesamtbetrachtung sei die Fortsetzung der Sicherheitshaft nicht mehr verhältnismässig, entschied das Zürcher Bezirksgericht Dielsdorf am 8. November.
Ein langes Kapitel in der Schweizer Justiz könnte damit zu Ende gehen. Doch noch scheint der Fall nicht ganz abgeschlossen zu sein. Denn: Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich wie auch Brian Keller haben gegen das Urteil des Bezirksgerichts Dielsdorf Berufung angemeldet, wie das Gericht am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt.
Das bedeutet: Das Urteil könnte durch eine höhere Instanz, in diesem Fall das Zürcher Obergericht, geprüft werden. Ob es dann zu einem neuen Prozess kommt, ist unklar. Darüber würde dann das Zürcher Obergericht entscheiden.
Keller mehrmals geschlagen
Währenddessen läuft ein Verfahren gegen zwei Wärter der Justizvollzugsanstalt Pöschwies. Der Grund: Die beiden Männer hatten Keller offenbar mehrmals geschlagen.
Damit gab das Bundesgericht dem mittlerweile in Freiheit lebenden Brian Keller weitgehend Recht. Es sei unbestritten, dass er von den zwei Wärtern im April 2019 geschlagen worden sei, heisst es in seinem Urteil vom letzten Freitag. (jmh/SDA)