Nun prüft Detailhändler «disziplinarische Massnahmen»
Coop-Mitarbeiter tragen keine Masken – und beschimpfen Frau als «Schlampe»

Eine Krankenpflegerin beschwert sich bei Coop, weil die Mitarbeiter im Bus die Masken nicht richtig tragen. Was folgt, sind üble Beschimpfungen.
Publiziert: 21.12.2021 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2021 um 08:29 Uhr
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Krankenpflegerin Tamara L. beschwert sich bei Coop, dass Mitarbeiter die Maskenpflicht nicht einhalten.
Foto: keystone-sda.ch
Michael Sahli und Sven Ziegler

Seit Monaten fährt Tamara L.* mit dem Bus die stets gleiche Strecke zur Arbeit. Die Ostschweizerin arbeitet im Gesundheitswesen, pflegt unter anderem auch Corona-Patienten. Im Bus befinden sich immer auch Mitarbeiter von Coop, die frühmorgens zur Arbeit ins Logistikzentrum Gossau SG müssen.

«Seit Monaten rege ich mich über die Mitarbeitenden ohne Maske auf. Im Laden, im Zug, im Bus», sagt L. Immer wieder macht sie die Mitarbeitenden auf die Maskenpflicht aufmerksam. «Allerdings wurde ich nur ausgelacht», sagt sie gegenüber Blick.

Plötzlich folgen Anfeindungen

Schliesslich wendet sie sich an die Zentrale von Coop. In einer Direktnachricht macht sie den Detailhändler darauf aufmerksam, «dass es sinnvoll wäre, mehr Verantwortung während der Pandemie zu übernehmen». Die Zentrale verspricht, die Rückmeldung weiterzuleiten. Geschehen sei allerdings nichts.

Stattdessen wird sie plötzlich angefeindet. «Ich erschrak zu Tode, weil die Mitarbeitenden im Bus plötzlich über mich sprachen und mich auch beleidigten. Einer beschimpfte mich als ‹huere Schlampe›», erzählt L.

Coop will Verhalten nicht tolerieren

Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss: Ihre Beschwerde wurde von der Coop-Zentrale tatsächlich weitergeleitet. Allerdings hängt diese inklusive ihres Namens im Mitarbeiterraum des Logistikzentrums. Jeder Mitarbeiter weiss nun, wer sich beschwert hat. «Coop – echt jetzt!?», fragt sich L.

Auf Anfrage von Blick teilt Coop-Mediensprecherin Rebecca Veiga mit, dass man ein solches Verhalten nicht toleriere. Coop entschuldige sich «in aller Form» bei L. «Wir werden die betroffenen Mitarbeitenden in die Verantwortung nehmen und mögliche Konsequenzen inklusive disziplinarische Massnahmen prüfen. Zudem werden interne Prozesse zur Informationsweitergabe nochmal klar kommuniziert», sagt Veiga.

Ausserdem würde man die Mitarbeiter noch einmal an ihre Vorbildrolle erinnern und einen Reminder verschicken, die Maskenpflicht konsequent einzuhalten. Die betroffenen Mitarbeiter seien auch erneut darauf aufmerksam gemacht worden, dass sie «auch auf dem Arbeitsweg ihre Masken korrekt tragen».

* Name geändert

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