Die Nachricht erschütterte die Schweiz: Am Montag verstarb die Sängerin, Alphorn-Virtuosin und Komponistin Eliana Burki (†39). Burki prägte den Begriff «Funky Swiss Alphorn» und trat auf der ganzen Welt auf. Todesursache: ein bösartiger Hirntumor. Von ihrer Krankheit wusste die Öffentlichkeit nichts.
«Jeder Hirntumor wird irgendwann zum Problem, weil er Druck auf das Gehirn ausübt und damit die Hirnfunktion einschränkt», erklärt Patrick Roth (47), leitender Arzt der Klinik für Neurologie am Unispital Zürich. «Entscheidend ist am Schluss, ob es sich um einen gutartigen oder einen bösartigen Tumor handelt.»
«Patienten leben oft nicht länger als ein bis zwei Jahre»
«Bösartige Tumore können oft nicht vollständig entfernt werden», so Roth zu Blick. Auch Strahlen-, Immun- und Chemotherapie wirken nur zu einem begrenzten Grad, der Tumor wachse trotz Behandlung weiter. «Der bösartige Tumor frisst sich in gesundes Gewebe hinein und wächst diffus weiter», stellt der Neurologe klar. Das endet tödlich. Eine Heilung sei fast nie möglich, man könne in den meisten Fällen nur das Wachstum des Tumors stoppen.
«Bei den aggressivsten Hirntumoren leben die Patienten oft nicht länger als ein bis zwei Jahre», erklärt Roth. Denn: Am Gehirn ist ein Tumor am gefährlichsten – man kann ihn nicht einfach herausschneiden. «Funktionen von noch gesundem Gehirngewebe könnten bei einer Operation geschädigt werden – deshalb ist man hier eingeschränkter als an anderen Organen», macht Roth deutlich. Doch das Gehirn ist auch das Zentrum unserer Persönlichkeit. «Viele Patienten haben Angst, dass sie sich durch den Tumor verändern», so der Spezialist.
Bösartige Tumore reduzieren Lebensqualität
Viele Betroffene können ihrem Alltag und ihren Hobbys lange ohne Einschränkungen nachgehen. Doch bei bösartigen Tumoren können auch Symptome wie Sehstörungen, Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen und epileptische Anfälle auftreten. Roth zu Blick: «Das sorgt bei Betroffenen für eine reduzierte Lebensqualität.»