Es ist ein erschwinglicher Kick für einen rund 20-sekündigen, schwindelerregenden Rausch. Ein Ballon voller Distickstoffmonoxid, so der chemische Name von Lachgas, ist schon für 5 Franken zu haben.
Nach dem Todes-Crash bei Arisdorf BL ist für SP-Nationalrat Pierre-Alain Fridez (63) klar: «Es gibt mit Lachgas ein Problem. Wir müssen etwas machen!» Der Jurassier hatte schon vor einem Jahr eine Interpellation dazu eingereicht.
Vom marginalen Phänomen zum Problem
«Der Konsum von Lachgas als Partydroge ist in der Schweiz ein marginales Phänomen», antwortete der Bundesrat und verneinte jeglichen Handlungsbedarf. Jetzt kündigt Fridez eine neue Interpellation an. «Bisher hat der Bundesrat nichts gesehen und nichts gehört. Jetzt muss er sich klar positionieren», fordert der Parlamentarier.
In Basel, wo die Verunglückten ihr Lachgas bezogen hatten, kommt ebenfalls Bewegung in die Sache. Bei einer Bar und einer Importeurin seien Verkaufsverbote erlassen worden, teilt das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt mit. Zudem gebe es inzwischen Verdachtsmomente bei fünf weiteren Bars und Clubs.
Basel-Stadt will Kontrollen verschärfen
«Mit der Kantonspolizei planen wir zeitnahe Kontrollkampagnen», verspricht Mediensprecherin Anne Tschudin. Und auch SVP-Grossrat Joël Thüring (37) richtet in einer Anfrage viele kritische Fragen an die Kantonsregierung.
«Das Thema wurde bislang ignoriert, und jetzt sind alle plötzlich erschrocken, dass Lachgas bei den Jungen im Trend ist», so Thüring. «Der Verkauf dürfte über die gleichen Läden laufen, die auch Alkohol an Minderjährige verkaufen», vermutet er.
* Name geändert