Ein tragisches Unglück reisst Volkan T.* (†18) in der Nacht auf Samstag aus dem Leben. Der Teenager sass gemeinsam mit vier Freunden in einem schwarzen Mercedes AMG. Kurz nach Mitternacht, um 0.22 Uhr, krachte das Auto mit über 580 PS frontal in eine Mauer auf der A2 bei Arisdorf BL.
Der junge Baselbieter stirbt noch im Unfall-Wrack. Seine vier Begleiter im Alter zwischen 16 und 18 Jahren überleben teils schwer verletzt.
Wie es zum Unfall kam, ist noch nicht abschliessend geklärt. Der Fahrer war gemäss bisherigen Erkenntnissen nicht alkoholisiert, wie Adrian Gaugler, Sprecher der Kantonspolizei Baselland, am Montagmorgen auf Blick-Anfrage sagt.
Beifahrer habe versucht, das Lenkrad zu greifen
Möglicherweise könnten aber andere Rauschmittel eine Rolle gespielt haben. Wie es aus dem Umfeld der Gruppe gegenüber Blick am Montagabend heisst, sei wohl die Partydroge Lachgas im Spiel gewesen.
Demnach hätten die fünf Jugendlichen, die alle im gleichen Fussballklub gespielt hatten, den Abend in einer Basler Bar verbracht. Bevor sie ins Auto gestiegen seien, habe der Lenker Jay F.* eine Flasche Lachgas gekauft. Volkan T. habe sie abgeholt. Während der Fahrt hätten dann alle fünf Lachgas konsumiert.
Wie es aus dem Umfeld weiter heisst, soll Jay F. irgendwann die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, dieses sei weggedriftet. Der Beifahrer Lorenzo U.* habe noch versucht, das Lenkrad zu greifen – zu spät.
Polizei wertet Videos aus
Blick liegen zwei Selfie-Videos vor, die die Insassen aus dem Inneren eines Mercedes aufgenommen haben. Mutmasslich handelt es sich dabei um das Unfallauto. Die fünf Jugendlichen filmen sich dabei, wie sie an schwarzen, mit Lachgas gefüllten Luftballons ziehen, während im Hintergrund laute Partymusik läuft.
Die Stimmung ist ausgelassen, die Teenager lachen und jubeln. Nach Angaben von Personen aus dem Bekanntenkreis der Verunfallten seien die Aufnahmen nur wenige Minuten vor dem Unglück entstanden.
Ob das Video wirklich aus der Unfallnacht stammt, ist bis jetzt nicht bestätigt. Die Polizei hatte bisher keine Kenntnis von den Videos. Marcel Wyss, Sprecher der Kantonspolizei Baselland, bestätigt gegenüber Blick, dass das Material nun ausgewertet werde.
Lachgas wird als Rauschmittel konsumiert. Es ruft unter anderem Halluzinationen hervor. In der Partyszene wird er meist aus Ballons inhaliert. Bereits im September sorgte die Partydroge für Schlagzeilen. Damals prüfte man in Basel ein Verkaufsverbot des legal erhältlichen Gases.
* Namen geändert