Obwohl die Corona-Zahlen wegen Omikron rasant in die Höhe steigen, wurde am vergangenen Wochenende beim Weltcup-Rennen in Adelboden BE ausgelassen gefeiert. Maskenträger sah man trotz der Empfehlung der Organisatoren nur wenige. Am kommenden Wochenende findet in Wengen BE das nächste Skirennen statt. In einem Interview mit CH-Media sagte der OK-Präsident Urs Näpflin nun, dass man trotz der Kritik in Adelboden auch am Lauberhorn auf eine Maskenpflicht verzichten werde.
Wettbewerb als Motivation fürs Maskentragen
Den Entscheid gegen eine Maskenpflicht begründet Näpflin damit, dass es in Wengen keine grosse Tribüne im Zielraum gebe, wo die Menschen eng zusammenstehen. Auch in Wengen vertraut man auf die Vernunft der Skifans: «Wir setzen auf eine Maskenempfehlung und auf die Eigenverantwortung der Zuschauer», so Näpflin. Zusätzlich solle ein Ordnungsdienst die Skifans zum Tragen einer Maske animieren, wenn viele Leute auf engem Raum sind. Laut dem OK-Chef gibt es sogar die Idee einer Belohnung für Maskenträger: «Wir überlegen beispielsweise, einen Wettbewerb zu machen, bei dem man etwas gewinnen kann, wenn man eine Maske trägt.»
«Absage wäre für uns nicht existenzbedrohend»
Ganz auf Zuschauer zu verzichten, um einen Superspreader-Event zu verhindern, ist für das Wengen-OK keine Option. «Wir müssen lernen, eigenverantwortlich mit dem Virus umzugehen», begründet Näpflin diesen Entscheid in CH-Media. Die Weltcup-Rennen in Wengen finden zwischen dem 14. und dem 16. Januar statt. Sollte es wegen der hohen Fallzahlen doch noch zu einer Absage kommen, käme der Schutzschirm für Grossveranstaltungen zum Tragen. «Es würde für uns nicht existenzbedrohend seien, aber wir müssten einen Selbstbehalt von zehn Prozent tragen.» Das wäre im Fall von Wengen laut Näpflin eine halbe Million Franken. (rsp)