Zwei Jahre lang mussten die Narren zu Hause bleiben. Doch damit ist es nun vorbei. Schon bald dürfen bunte Larven wieder Basel unsicher machen. Denn der Morgestraich und die Fasnacht 2022 können wieder stattfinden.
Die freudige Nachricht gaben die Regierung und das Fasnachts-Comité gemeinsam am Mittwoch bekannt. «Wir sehen einen Weg für rasche Lockerungen. Daher ist auch wieder eine Fasnacht möglich, wenn auch noch nicht ganz so wie vor der Pandemie», sagte Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger.
Für drei Tage herrscht Ausnahmezustand in Basel. Los geht es am 7. März um 4 Uhr in der Früh. Die bewilligte Fasnacht konzentriert sich hauptsächlich auf das «Gässle», also das freie Herumziehen der Cliquen und Guggenmusiken durch die Gassen der Altstadt. Zugelassen werden auch Schnitzelbank-Auftritte in Innenräumen. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die traditionellen Umzüge am Montag und Mittwoch sowie der Sternmarsch der Guggenmusiken finden weiterhin nicht statt.
Sechseläuten soll mit Umzügen stattfinden
Nichtsdestotrotz: In Basel kann wieder gefeiert werden. Grund für das Ende der Zwangspause: Die Corona-Situation hat sich geändert. Die Zahlen sind rückläufig, die schweren Verläufe nehmen ab, und auch deswegen hat der Bund bereits Lockerungen versprochen. Die Zeichen stehen auf Öffnung. Auch in Luzern freut man sich auf die Fasnacht, auch wenn noch nicht ganz klar ist, wie sie dieses Jahr gefeiert wird. Aber es sieht gut aus. «Es geht darum, gemeinsam zu feiern und sich an der Guggenmusik sowie den Masken und Kostümen zu erfreuen», schrieb Gesundheitsdirektor Guido Graf in seinem Wort zum Freitag.
Das macht auch in Zürich Hoffnung. Besonders im Hinblick auf das Sechseläuten. «Wir planen derzeit ein ganz normales Fest ohne Einschränkungen», sagt Victor Rosser vom Zentralkomitee der Zünfte Zürichs zu Blick. Das bedeutet: Auch die Umzüge am Sonntag und Montag soll es geben.
Ob sie tatsächlich stattfinden, ist noch nicht ganz klar. «Aber wir sind zuversichtlich, dass sich die Corona-Situation bis dahin weiterhin bessert», so Rosser. Das Sechseläuten findet erst Ende April statt. Dann kommt endlich der Kanton Uri zum Zug. Letztes Jahr war der Böögg zu Ehren des Gastkantons Uri ins Corona-Exil gereist. In der Schöllenenschlucht wurde er dann verbrannt. Ohne Zuschauer. Das soll dieses Jahr anders werden.
«Das Rütli schwingt»
Auch die grösste Techno-Party Europas findet wieder statt. Nach zwei Absagen will die Street Parade wieder die Zürcher Strassen unsicher machen – und zwar pünktlich zum 30-Jahr-Jubiläum.
Am Samstag, 13. August, um 13 Uhr steigt die wilde Sause – aber Hartgesottene feiern von Donnerstag bis Montag durch. In der Zeit finden laut Veranstalter «in der ganzen Stadt und Agglomeration Zürich rund 80 grosse und kleine Partys statt». Gemäss Schätzungen der ETH werden an einem Street-Parade-Wochenende durchschnittlich rund 150 Millionen Franken ausgegeben.
Auch der 1. August dürfte dieses Jahr wieder unbeschwert gefeiert werden. So wird zum Beispiel die 2020 abgesagte Bundesfeier mit dem Eidgenössischen Schwingerverband (ESV) nachgeholt. Damals lautete das Motto noch «Corona schwingt nicht». Die neue Devise: «Das Rütli schwingt».
Hoffnung auf Schweizer «Freedom Day»
Gleichzeitig laufen die Planungen für die Schweizer Festival-Saison im Sommer auf Hochtouren. Endlich wieder Konzerte und Tanzen unter freiem Himmel. So zum Beispiel beim Flumserberg Open. Zwei Jahre musste es pausieren und kann nun den Flumserberg wieder in einen Partyberg verwandeln. Auch andere Events stehen parat. Wie die Openairs Gampel, St. Gallen und Frauenfeld.
Organisatoren diverser Veranstaltungen schweizweit werden darum alle gespannt auf den Mittwoch nächster Woche blicken. Dann will der Bundesrat entscheiden, wie die Massnahmen weiter gelockert werden.
Und vielleicht wird der 17. Februar ja dann zum Schweizer «Freedom Day». Die Zertifikatskontrolle wäre damit Geschichte.
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