Fast 600 Meldungen über Nebenwirkungen in der Schweiz
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Nach Corona-Impfungen
Fast 600 Meldungen über Nebenwirkungen in der Schweiz

Bisher gingen bei Swissmedic rund 600 Meldungen über Nebenwirkungen durch Corona-Impfungen ein. Davon wurden 177 Meldungen als schwerwiegend eingestuft.
Publiziert: 11.03.2021 um 22:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2021 um 10:00 Uhr
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Bei Swissmedic gingen bis zum 8. März 597 Meldungen über Nebenwirkungen durch Corona-mpfungen ein.
Foto: imago images/Eibner Europa

Bis zum 8. März hat das Heilmittelinstitut Swissmedic 597 Meldungen über Nebenwirkungen durch Covid-19 Impfungen in der Schweiz ausgewertet. Davon wurden 177 Meldungen als schwerwiegend eingestuft, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

In den schwerwiegenden Fällen seien die Betroffenen entweder im Spital behandelt worden, oder die Reaktionen seien aus anderen Gründen als medizinisch bedeutsam eingestuft worden. In den meisten Fällen seien die Betroffenen aber nicht gefährdet gewesen.

Die am häufigsten gemeldeten Reaktionen in Fällen, die als schwerwiegend eingestuft wurden, waren Fieber (24), Luftnot (18), Covid-19-Erkrankung (14), Erbrechen (11), Überempfindlichkeit (11), anaphylaktische Reaktionen (8), Kopfschmerzen/Migräne (11) und Herpes Zoster Reaktivierung (8).

Verstorbene im Durchschnitt 85 Jahre alt

Eine Meldung enthalte in den meisten Fällen mehr als eine Reaktion, daher würden Reaktionen wie Fieber oder Kopfschmerzen sowohl in Fällen berichtet, die insgesamt als schwerwiegend eingestuft werden als auch in nicht-schwerwiegenden Fällen.

In 21 der schwerwiegenden Fälle seien die Personen in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung gestorben. Die Verstorbenen seien im Durchschnitt 85 Jahre alt gewesen und hätten mehrheitlich schwere Vorerkrankungen gehabt.

Diese Fälle seien besonders sorgfältig analysiert worden. Nach jetzigem Kenntnisstand hätten unabhängig von der Impfung auftretende Erkrankungen wie zum Beispiel Infektionen, kardiovaskuläre Ereignisse oder Erkrankungen der Lungen und Atemwege zum Tod geführt.

In keinem Fall gebe es konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall gewesen sei. Die Arzneimittelbehörden anderer Länder sowie die Weltgesundheitsorganisation WHO kämen zu ähnlichen Ergebnissen bei der Bewertung von Todesfällen in zeitlichem Zusammenhang mit Covid-19 Impfstoffen.

Der grössere Teil der Meldungen bezog sich auf Frauen

343 Meldungen beziehen sich auf Comirnaty von Pfizer/Biontech und 251 auf den Covid-19 Impfstoff von Moderna. In drei Fällen wurde der Impfstoff nicht spezifiziert. Die Mehrzahl der Meldungen erfolgten durch medizinische Fachpersonen, 43 Meldungen kamen direkt von Betroffenen bzw. Patientinnen oder Patienten. Der grössere Teil der Meldungen bezog sich auf Frauen (68,7 Prozent).

Der grössere Teil der Meldungen (70,4 Prozent) war nicht schwerwiegend. Zu den bekannten, nicht-schwerwiegenden und sehr häufigen Reaktionen auf die Covid-19-Impfstoffe zählen zeitweilige Schmerzen und Schwellung an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber, Kopf- sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Diese vorübergehenden Lokal- und Allgemeinreaktionen seien in der Regel ein Ausdruck der Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff, schreibt das Heilmittelinstitut.

Die Meldungen bestätigten das aus den Zulassungsstudien bekannte beziehungsweise in den Arzneimittelinformationen aufgeführte Nebenwirkungsprofil, schreibt Swissmedic. Sie gäben bisher keine Hinweise auf neue Sicherheitsprobleme und änderten das positive Nutzen-Risiko Verhältnis der beiden in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe nicht. Laut BAG sind in der Schweiz bereits über 1,3 Millionen Impfdosen verabreicht worden. (SDA)

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