Willi Lüthi (79) rüstet wegen Feuerteufel auf
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Unbehagen in Halten SO:Willi Lüthi (79) rüstet wegen Feuerteufel auf

Bauern im Wasseramt rüsten gegen Feuerteufel auf – Willi Lüthi (79) aus Halten SO
«Ich mache Nachtwache»

Die Kantonspolizei Solothurn hat den mutmasslichen Feuerteufel im Wasseramt noch nicht gefasst. Jetzt rüsten vor allem Bauern auf. Mit Bewegungsmeldern, Überwachungskameras oder Alarmanlagen. Einer von ihnen: Willi Lüthi (79) aus Halten SO.
Publiziert: 17.05.2022 um 00:18 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2022 um 12:58 Uhr
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Eine kleine Alarmanlage hat Willi Lüthi (79) jetzt bei einem Scheunentor angebracht, um die mutmassliche Täterschaft in die Flucht zu schlagen.
Foto: Ralph Donghi
Ralph Donghi

Sie ist das grosse Thema im Wasseramt SO: die unheimliche Brandserie seit Anfang April. Elf Mal soll schon Feuer bei Holzgebäuden und Bauernhöfen gelegt worden sein. Die Polizei hat die Täterschaft noch nicht gefasst.

Jetzt rüsten vor allem die Bauern auf. Mit Überwachungskameras, Bewegungsmeldern oder Alarmanlagen, die sie auf ihren Höfen oder bei den Holzscheunen montieren. Einzelne Landwirte halten gar Nachtwache.

Alle 30 Minuten ein Rundgang

Einer von ihnen ist der pensionierte Landwirt Willi Lüthi (79) aus Halten SO, der seinem Sohn auf dem Hof hilft. «Wir haben wegen der Brandserie an gewissen Orten Bewegungsmelder, eine Wildtierkamera und eine Alarmanlage installiert», sagt er zu Blick. Und: «Ich halte Nachtwache.»

Diese Nachtwache halte er am Wochenende jeweils bis morgens um fünf Uhr, erzählt Lüthi. Er lese in dieser Zeit jeweils etwas und gehe «alle 30 Minuten» auf seinem Hof auf einen Rundgang. Vergangenes Wochenende habe es zum Glück nicht bei ihm, aber leider im nahen Obergerlafingen SO gebrannt. «Dort hat der Feuerteufel gleich zwei Mal gezeuselt.»

Alle rätseln: Ist es jemand, den man kennt?

Es sei kein gutes Gefühl, wenn es in der Region immer wieder brenne. «Vor allem, wenn man selber ein Gebäude aus Holz hat», sagt Lüthi. Man sei müde, weil man immer an die Brände denke und wegen der Nachtwache wenige Schlaf habe.

Lüthi rätselt wie so viele, wer die Täterschaft sein könnte. «Ist es jemand, den man kennt?», fragt er – und ist sicher: «Es muss jemand sein, der sich in der Region auskennt.» Viele Bauern in der Region hätten mit Sicherheitsvorkehrungen aufgerüstet.

Bürgerwehr «kein Thema» in der Region

Sollte Lüthi die Täterschaft in flagranti auf seinem Hof erwischen, würde er sich «nicht mit ihr anlegen», sagt er. «Ich würde sofort die Polizei rufen.» Die habe ihm gesagt, dass sie im Dorf präsent und sofort bei ihm sein würde.

Eine Bürgerwehr etwa sei kein Thema in der Region, sagt Lüthi. «Das ist ja nicht erlaubt, und die Polizei hat uns davon abgeraten.» Vielmehr hoffe er, dass die Täterschaft bald gefasst werde. «Das wäre extrem beruhigend.»


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