Regelung ist «praxisfremd»
Aargau und Ostschweizer Kantone sind gegen Maskenpflicht an Restauranttischen

Der Aargauer Regierungsrat und Ostschweizer Kantone sind gegen eine Maskentragepflicht an Tischen in Restaurants. Grundsätzlich sind sie aber mit den vom Bundesrat vorgeschlagenen Lockerungen der Massnahmen gegen das Coronavirus einverstanden.
Publiziert: 19.05.2021 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2021 um 16:24 Uhr
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Der Aargauer Regierungsrat ist gegen eine Maskentragepflicht an Tischen in Restaurants. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Man begrüsse den weiteren Öffnungsschritt, der Ende Monat in Kraft treten soll, teilte die Aargauer Staatskanzlei am Mittwoch mit. Aus Sicht des Regierungsrates sei dieser in der aktuellen Situation zu verantworten.

Die Regelung, wonach in den wieder geöffneten Innenbereichen der Restaurants am Tisch eine Maske getragen werden soll, wenn man gerade nichts konsumiert, hält der Regierungsrat für «praxisfremd». Stattdessen empfiehlt er, die Abstände zwischen den einzelnen Gästegruppen strikt einzuhalten. So soll das erhöhte Infektionsrisiko in Innenräumen begrenzt werden.

Ausserdem schlägt der Regierungsrat dem Bundesrat vor, darauf zu verzichten, in Restaurants die Kontaktdaten zu erheben. Ein solche Pflicht ergebe keinen Sinn, da sich wegen der Abstandsregel die Gästegruppen nicht durchmischen würden.

Mit wöchentlichen Massentests nicht einverstanden

Im Weiteren beantragt der Regierungsrat eine Umwandlung der Homeoffice-Pflicht in eine entsprechende Empfehlung ohne Auflagen für die Unternehmen. Er ist mit dem Vorschlag des Bundesrates, das Aufheben der Homeoffice-Pflicht mit der Verpflichtung zu wöchentlichen Massentests zu verknüpfen, nicht einverstanden. Eine derartige Regelung wäre vor allem für kleine und mittlere Betriebe eine grosse Belastung, hiess es in der Mitteilung.

Auch bei den privaten Veranstaltungen verlangt der Regierungsrat Änderungen. So sollen sich drinnen statt zehn neu 20 Personen treffen dürfen und draussen statt 15 neu 30 Menschen. Diese Anpassung sei aus Gründen der Verhältnismässigkeit geboten.

Auch Ostschweizer Kantone sind nicht einverstanden

Aus dem Kanton St.Gallen tönt es gleich. Die Öffnungsschritte würden zu wenig weit gehen, schreibt der Kanton in einer Stellungnahme. Die epidemiologische Lage erlaube weitere Öffnungen. «Aus heutiger Sicht sind noch weitergehende Lockerungen angebracht.»

Ausserdem seinen die Öffnungsschritte «zu kompliziert und schwierig im Vollzug.» Die Rede ist von der Maskenregelung in Innenräumen von Restaurants. «Der Bund soll auf die Maskentragpflicht am Tisch verzichten.»

Auch die Homeoffice-Pflicht soll in eine Empfehlung umgewandelt werden. Und für öffentliche Veranstaltungen spricht sich der Kanton für eine Erhöhung der maximalen Besucherzahl aus.

Die anderen Ostschweizer Kantone sehen das gleich: «Im Rahmen der laufenden Konsultation hat sich die Regierung mit anderen Ostschweizer Regierungen abgestimmt», schreibt der Kanton St.Gallen in der Stellungnahme. (SDA/bra)

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