Verwest, versteckt, vergraben. Am 5. April 2020 finden Wanderer die Leiche von Linus A.* (†24). In einer Erdhöhle am steilen Hang des Bruggerbergs AG.
Knapp ein Jahr später wird der arbeitslose Pascal K.** (22) verhaftet. Er ist ein Freund von Linus, forderte ihn immer wieder zu Mutproben heraus und sagte einmal, seinen Kumpel am Tag des Verschwindens gegen 15 Uhr verabschiedet zu haben.
Pascal K. gibt die Tat zu, Mutter geschockt
Eine Lüge, wie er diesen Freitag zugibt. Pascal K. gesteht, das Opfer am 7. April 2019 in der Höhle eingeschlossen und diese zugeschüttet zu haben. In der Folge erfriert Linus wohl, wie das rechtsmedizinische Gutachten belegt, das allerdings «aufgrund des Zustands der Leiche» Abstriche in der Beurteilung machen muss.
Die Mutter von Pascal K. sagt nach dem Geständnis ihres Sohnes: «Ich bin schockiert über das, was er getan hat», sagt Heidi K.** (58). «Ich frage mich aber schon, ob er so etwas alleine machen würde.» Dasselbe fragte sich auch Vater Felix K.** (60) schon vor dem Geständnis im Gespräch mit Blick, kurz nachdem sein Sohn im März verhaftet wurde.
«Er hat uns einen Brief geschrieben»
Mit diesen Aussagen konfrontiert, sagt die Aargauer Staatsanwaltschaft zu Blick, Pascal K. sei der einzige Tatverdächtige. Angaben zum Motiv oder Tatablauf werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht.
Heidi K. wartet nun darauf, von ihrem Sohn mehr zu erfahren: «Seit er im Gefängnis ist, hatten wir keinen Kontakt zu ihm. Er hat uns einen Brief geschrieben, auf die Tat ist er darin aber nicht eingegangen.»
«Eine schwere Zeit für uns alle»
Dafür hätten sie von den Strafverfolgungsbehörden gehört. Im Mai müssen die Eltern aussagen. Zudem habe ihnen die Polizei Schaufel und Pickel zurück gebracht, die sie kürzlich beschlagnahmten, weil vermutet wurde, dass Pascal K. damit die Höhle zuschüttete.
Mit der Opferfamilie hätten sie bisher keinen Kontakt gehabt, fügt die Mutter an: «Eine schwere Zeit ist es aber sicher für uns alle».
Die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach führt gegen Pascal K. eine Strafuntersuchung wegen vorsätzlicher Tötung, eventuell Mord. Für Pascal K. wurde eine dreimonatige Untersuchungshaft angeordnet – es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.
* Name geändert
* Namen bekannt