Es deutet immer mehr darauf hin, dass Pascal K.* (22) der Mann ist, der im April 2019 Linus A. (†24) in einer Erdhöhle am Bruggerberg im Kanton Aargau verscharrt hat. Wanderer hatten ein Jahr später die Leiche gefunden. Nach einem Zeugenaufruf der Staatsanwaltschaft Anfang März klickten am Freitag die Handschellen. Pascal K. wurde «unter dringendem Tatverdacht» festgenommen.
Sein Vater Felix K.* (60) sagte zu BLICK, dass sein Sohn und Linus befreundet waren und sich am Tag des Verschwindens bis um 15 Uhr gesehen hätten. Aber er glaubt nicht, dass sein Sohn die Tat begangen hat: «Und wenn, dann nicht alleine.» Felix K. führt auch aus, dass sein Sohn die Höhlen zwar kenne, aber nie erzählt habe, dass er dort gewesen sei: «Auch nicht mit Dejan.»
Gemeinsame Fotos auf dem Bruggerberg?
Doch jetzt zeigen weitere BLICK-Recherchen: Die Ermittler gingen vor der Verhaftung von Pascal K. davon aus, dass sich auf dem Handy des Vaters Bilder befinden sollen, die den Beschuldigten zusammen mit Linus auf dem Bruggerberg zeigen. Pascal K. soll seinem Vater diese Fotos via Chat-Nachricht übermittelt haben – so steht es im Durchsuchungs- und Beschlagnahmebefehl an Felix K.
Und weiter: Da Pascal K. seit dem Tattag mehrfach sein Mobiltelefon gewechselt haben soll, bestehe das hohe Risiko, dass die Fotos nicht mehr auf den Geräten vorhanden sind – und somit als Beweismittel nicht gesichert werden können. Deshalb wurde auch das Elternhaus durchsucht. Überführt also ein Selfie Pascal K.?
Elternhaus nur Fussmarsch vom Tatort entfernt
Felix K. sagte BLICK nur, dass sein Handy und sein PC beschlagnahmt wurden. Von Bildern, die seinen Sohn mit Linus auf dem Berg zeigen und er erhalten haben soll, erwähnte er nichts. Auf Nachfrage winkt er ab: «Ich habe nur mal Fotos gesehen, die vom Berg herunter gemacht wurden. Darauf habe ich niemanden gesehen.»
Im Durchsuchungsbefehl steht auch, dass zum Zuschütten der Höhle Werkzeug verwendet worden sein dürfte. Pascal K. wohnte damals nicht zu Hause und dürfte keine Hilfsmittel gehabt haben. Aber: Seine Eltern wohnen nur einen Fussmarsch vom Tatort entfernt.
Pickel und zwei Schaufeln beschlagnahmt
Vater Felix K. bestätigte, dass die Polizei bei ihm einen Pickel und zwei Schaufeln mitgenommen habe. Auf Nachfrage sagt er: «Hier im Haus kann man nichts verstecken.» Und er ergänzt: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass Pascal an einem Sonntag auf den Berg marschiert – mit einem Pickel unter dem Arm.»
Doch für den Beschuldigten sieht es nicht gut aus. «Das Zwangsmassnahmengericht hat unseren Antrag inzwischen gutgeheissen und Untersuchungshaft für die vorläufige Dauer von drei Monaten angeordnet», sagt Fiona Strebel von der Aargauer Staatsanwaltschaft. Zu den Erkenntnissen der BLICK-Recherchen sagt sie «aufgrund der laufenden Untersuchung» nichts.
Für Pascal K. gilt die Unschuldsvermutung.
* Name bekannt