Sein Verschwinden war ein Rätsel. Sein Tod ebenfalls. Am Sonntag, dem 5. April 2020, finden Wanderer am Bruggerberg AG die Leiche von Linus A. (†24). Verwest, versteckt und vergraben in einer Erdhöhle am steilen Hang. Dups, der im Kanton Zürich wohnhaft war, wurde seit 2019 vermisst.
Lange bleiben die Todesumstände unklar. Der Mann, der im April 2020 beim Leichenfund dabei war, möchte sich bis heute nicht zum Fund äussern.
Kapo und Staatsanwaltschaft bitten die Bevölkerung um Mithilfe
Nun wird bekannt, dass Linus A. wohl umgebracht wurde! Wie die Aargauer Oberstaatsanwaltschaft mitteilt, gehen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus. Mit einem Bild und dem vollen Namen des Opfers wandten sich die Polizei und die Staatsanwaltschaft am Montag an die Bevölkerung und baten um Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens.
BLICK hat am Montag den Fundort der Leiche ausfindig gemacht. Die Höhlen auf dem Bruggerberg sind beliebte Ausflugsziele für Jugendliche. Der Eingang zur Höhle, in der Linus gefunden wurde, ist jetzt nur noch sehr klein. Ob er zugeschüttet wurde oder ob die Natur mitwirkte, ist unklar.
Früher sollen mehrere Personen in der Höhle Platz gehabt haben. Vermutlich kam Linus erst in der Höhle zu Tode. Denn dass die Täterschaft die Leiche den steilen Hang hinaufgeschleppt hat, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Ehemaliger Lehrmeister trauert um Linus A.
Im Umfeld des Opfers ist die Trauer gross. Peter Rüegg (55) ist Geschäftsleiter der Fahrzeugeinrichtungsfirma Sortimo in Oberhasli ZH – und war der Lehrmeister des Opfers. «Wir sind sehr betroffen über den Tod von Linus», sagt er.
Rüegg erinnert sich an die Vermisstmeldung im April 2019: «Ein Abteilungsleiter hatte sich an jenem Montag, als er nicht zur Arbeit erschien, mit den Eltern in Verbindung gesetzt. Aber da wurde er zu Hause auch schon vermisst. Im ersten Moment gingen wir noch nicht vom Schlimmsten aus. Es blieb lange Zeit ein Hoffen, dass er wieder auftaucht.»
Für seinen ehemaligen Angestellten hat Rüegg nur gute Worte übrig: «Linus war ein gewissenhafter, guter, kollegialer Mitarbeiter, der immer ein Lachen auf den Lippen hatte.»
«Wir haben ihn wirklich sehr geschätzt»
Der Lehrmeister erklärt: «Er arbeitete sehr gut und gewissenhaft, man hat ihn auf den ersten Blick vielleicht unterschätzt. Bei seinen Kollegen war er sehr beliebt. Er war so hilfsbereit.» Der ganze Fall mache den Mitarbeitern im Betrieb auch persönlich zu schaffen. Alle würden Linus vermissen, so Rüegg.
Seit Linus A. vermisst worden sei, habe er mit dessen Familie ab und zu Kontakt gehabt, so der Lehrmeister. «Einerseits, um Solidarität zu zeigen, andererseits, weil diese Ungewissheit für alle schwer auszuhalten war. Wir haben Linus wirklich sehr geschätzt.»