Er erstickte und vergiftete seine drei Kinder in Buchs AG. Nahm sich danach selbst das Leben. Die Tat von Johann M. (†37) schockiert. Und wirft viele Fragen auf. So auch: Wie kam der Familienvater zu den Mord-Medikamenten? Klaute er sie bei seinem Arbeitgeber? Johann M. arbeitete im medizinischen Bereich. Der Verdacht liegt nahe.
Gegenüber BLICK nimmt der Arbeitgeber des Kindermörders jetzt erstmals Stellung. «Der Tod unseres Mitarbeiters und seiner Kinder macht unser ganzes Team, unsere Ärzteschaft sowie die Unternehmensleitung sehr betroffen», sagt Christian Zengaffinen, Sprecher der Chirurgie Baregg in Baden-Dättwil AG.
Bei der medizinisch-chirurgischen Institution war M. seit 2014 leitender Technischer Operationsassistent, seit 2016 Gesamtleiter OP. «Er war kompetent, wurde rundum geschätzt und stellte eine wichtige Anlaufstelle für unser Unternehmen dar.»
«Seine Tat lässt uns alle ratlos zurück»
Dass M. seine Kinder Debi* (†3), Kira* (†11) und Luis* (†13) vergiftet und erstickt hat, hat auch den Arbeitgeber völlig überrascht. «Seine Tat hat sich für uns nicht angekündigt, ist für uns absolut nicht nachvollziehbar und lässt alle ratlos zurück», sagt Zengaffinen. «Wir befinden uns in tiefer Trauer und können überhaupt nicht verstehen, was passiert ist.»
Ob der Dreifachmörder die Medikamente womöglich illegal mitnahm, möchte der Arbeitgeber wegen den «laufenden Untersuchungen» nicht beantworten.
Hat Johann M. seinen Arbeitgeber beklaut?
Laut BLICK-Informationen gibt es in der Chirurgie Baregg aber einen Schrank mit Schlüsseln, den Mitarbeiter mit einem Code öffnen können. Darin soll auch der Schlüssel sein, mit dem man den Medikamentenschrank öffnen kann. Auch M. soll darauf Zugriff gehabt haben.
Zengaffinen betont: «Wir befolgen alle gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Verwaltung und Verwahrung von Medikamenten.» Dass sie diese Regeln stets einhalten würden, sei absolut grundlegend für ihre betrieblichen Abläufe. «Diese wie auch andere Prozesse werden laufend überprüft, supervisiert und bei Bedarf angepasst.»
Nachdem die Chirurgie für einen Tag geschlossen hatte, herrscht wieder Normalbetrieb. «Auf ausdrücklichen Wunsch unserer Mitarbeitenden», so Zengaffinen. Ihnen stehe ein professionelles Care-Team zur Verfügung. Und: «Den verbliebenen Angehörigen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl.»
* Namen geändert