Am Sonntagabend telefonierte Luis* (†13) aus Buchs AG noch mit seiner Freundin Emily (12), mit der er erst seit Samstag zusammen war. Nur Stunden nach dem Telefonat des Liebespaars ist der Bub tot. Der mutmassliche Täter: der eigene Vater Johann M.* (†37), der ebenfalls tot in der Wohnung liegt. Er soll den Teenager und seine beiden Töchter (†11 und †3) umgebracht haben. Claudia Fahrni (37), die Mutter von Emily, erinnert sich: «Am Sonntag führten die beiden noch ein Videotelefonat, aber das Internet ist plötzlich ausgestiegen.»
Am nächsten Tag taucht Luis auch nicht in der Schule auf. «Später am Vormittag stürmte meine Schwester, die gleich in der Wohnung nebenan wohnt, zu mir herein und sagte mir, ob ich von den drei toten Kindern in Buchs gehört habe. Ich musste sofort an die Familie von Luis denken.» Im Verlauf des Vormittags wird aus dem Verdacht traurige Realität.
Emily ging in ihr Zimmer und verschloss die Tür
Am Mittag kam Emily alleine nach Hause. «Ich rannte ihr entgegen und fragte sie, ob Luis in die Schule gekommen sei. Sie sagte, nein – der Lehrer habe der Klasse gesagt, Luis sei krank.» Und weiter: «Ich habe meiner Tochter gesagt, dass alles darauf hindeute, dass ihr Luis unter den Toten sei. Sie reagierte zunächst ruhig, so wie sie halt ist. Dann ging sie in ihr Zimmer und verschloss die Tür.»
Kurz vor halb zwölf hatte Emily ihrem Freund noch mehrere verzweifelte Nachrichten geschrieben, dass er sich bei ihr melden solle.
Killer nicht vorbestraft
Noch unklar ist das Motiv des Familienvaters für die unfassbare Tat. Auf Nachfrage von BLICK sagt die Aargauer Staatsanwaltschaft, dass der Tatverdächtige polizeilich nicht bekannt und «nicht vorbestraft» war. Die Staatsanwaltschaft bestätigt auch BLICK-Recherchen, wonach Abschiedsbriefe von Johann M. gefunden wurden.
*Namen geändert