Dölf Keller (57) sucht eine Freundin
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Sein sehnlichster Wunsch:Dölf Keller (57) sucht eine Freundin

Dölf Keller (57) aus Wettingen AG leidet an Cerebralparese und ist noch Jungfrau
«Ich suche eine Freundin für Liebe und Sex»

Dölf Keller (57) aus Wettingen AG hört von den Frauen immer wieder das Gleiche: «Schon ein Netter, aber halt behindert.» Im Blick spricht der Aargauer Klartext und sagt, was er will: «Eine Frau für eine Beziehung.» Dabei soll der Sex auf keinen Fall fehlen.
Publiziert: 13.10.2021 um 09:09 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2021 um 11:17 Uhr
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Dölf Keller (57) ist behindert und sucht eine Freundin für Liebe und Sex. Der Aargauer hat eine Cerebralparese. Das ist eine Bewegungsstörung als Folge einer Hirnschädigung, die seit Geburt besteht.
Foto: Philippe Rossier
Nicolas Lurati (Text) und Philippe Rossier (Fotos)

Dölf Keller aus Wettingen AG ist 57 Jahre alt. Er hatte in seinem Leben noch nie Sex: «Ich bin Jungfrau.»

Er glaubt, den Grund dafür zu kennen: «Weil ich behindert bin.» Der Aargauer hat eine Cerebralparese. Das ist eine Bewegungsstörung als Folge einer Hirnschädigung, die seit Geburt besteht. «Im Mutterleib lag ich quer. Deshalb mussten sie mich mit einer Zange drehen. Ich bekam eine Hirnblutung.»

Geistig ist Keller voll da. Aber man merkt ihm sein körperliches Handicap an, wenn er spricht und geht: Die Wörter sind nicht leicht verständlich, die Schritte abrupt. Er hat Spasmen am ganzen Körper. Also unfreiwillige Verkrampfungen vom Hirn, wie er sagt.

«Wir Behinderte sind normale Menschen mit normalen Bedürfnissen»

Jetzt hat Keller genug vom Single-Dasein: «Ich will eine Freundin.» Mit der Frau wolle er nicht nur diskutieren und spazieren. «Ich wünsche mir Liebe und Zärtlichkeit – und Sex.» Dass das Bedürfnis von Menschen mit Behinderung nach Sex immer noch ein Tabuthema sei, mache ihn traurig: «Wir Behinderte sind normale Menschen mit normalen Bedürfnissen.»

Ihm würden vor allem Berührungen und Zuneigung einer Frau fehlen. Gleichzeitig stellt er klar, dass er auch die Initiative ergreifen und die Frau sexuell verwöhnen könne: «Ich kann mich ja bewegen!»

Der Wettinger erzählt, dass er auch schon Beziehungen hatte. «Daraus wurde aber nichts.» Die meisten seiner Ex-Partnerinnen seien geistig beeinträchtigt gewesen. Eine Partnerin mit ähnlicher oder gleicher Behinderung habe er noch nie gehabt.

Mit diesen Ex-Freundinnen sei es durchaus zu Körperkontakt gekommen. «Küssen, Streicheleinheiten. Weiter ging es nicht. Zu Sex kam es nie. Ich hätte gewollt, aber es passierte nicht.» Sie hätten sich beim Näherkommen auch nie ausgezogen.

«Hübsch und intelligent wäre super»

Solche Intimitäten würde er sich aber wünschen. Ob seine zukünftige Partnerin behindert sei oder nicht, sei ihm egal.

Klarer wird Keller bei den Charaktereigenschaften seiner Wunschfrau: offen, romantisch, spontan, kreativ, ehrlich und treu. «Und sie sollte auch verständnisvoll sein wegen meiner Behinderung.» Alter: «20 bis 50 Jahre.» Herkunft, Haut- und Haarfarbe seien ihm wurscht. «Hübsch und intelligent wäre super.»

Und er wünscht sich, dass sich die Frau in ihn verliebt. Der 57-Jährige betont, dass er nicht aus Mitleid Sex will. «Das wäre demütigend. Der Sex zwischen einer Frau und mir soll wegen Lust und Liebe passieren.»

«Ich will keine gekaufte Liebe, sondern echte Liebe»

Dass es auch für Menschen mit Behinderung die Möglichkeit der käuflichen Liebe sowie alternative Sex-Angebote gäbe, weiss Keller. «Sex-Begleiterinnen. Oder dann halt ins Puff zu einer Prostituierten.» Aber solche Dienstleistungen habe er noch nie in Anspruch genommen – und will er auch künftig nicht. «Ich will keine gekaufte Liebe, sondern echte Liebe.»

Für Keller fühlte sich die Liebe schon mehrmals echt an – meistens war es aber nur einseitig. «Von mir in Richtung Frau.» Vor einigen Jahren habe ihm etwa eine Betreuerin im Heim gefallen. Keller schreibt ihr ein Mail, dass er sie gerne näher kennenlernen würde. «Sie antwortete, dass sie einen Freund habe. Keine Ahnung, ob das stimmte oder ob es eine faule Ausrede war.»

Er hat auch schon einige Kontaktanzeigen in Zeitungen geschaltet. Im Kurztext über sich schrieb Keller, dass er behindert sei. «Man muss ja ehrlich sein.» Es meldete sich niemand. Später versuchte er es mit einem neuen Inserat. Diesmal ohne den Fakt, dass er behindert ist. Er erhielt einige Antworten – SMS und Anrufe. Aber: «Als die Frauen erfuhren, dass ich behindert bin, hatten sie kein Interesse mehr an mir. Es kam nie zu einem Treffen.»

«Schon ein Netter, aber halt behindert»

Keller macht immer wieder die gleiche Erfahrung: «Die Frauen sagen, ich sei schon ein Netter, aber halt behindert.»

Aber er stellt klar, dass er zwar behindert, aber kein Pflegefall sei: «Ich kann selber kochen, duschen, mich rasieren, waschen und anziehen. Und ich lebe in meiner eigenen Wohnung. Auch finanziell sei er abgesichert.
Er lebe von der IV und vom Erbe seiner Eltern.

Natürlich suche er eine Frau, die es auf sein Herz abgesehen habe, nicht auf sein Portemonnaie. «Ich würde mich freuen, wenn sich nach dem Blick-Artikel Frauen melden würden, die ernsthaftes Interesse an mir haben.»

Dölf Keller (57) träumt von einer echten Beziehung. Möchten Sie Dölf kennenlernen? Dann melden Sie sich gleich hier im Formular – wir vermitteln Ihnen gerne den Kontakt:

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